eine aventurische Söldnereinheit
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Übersicht
I - Reise nach Mythodea
II - Thraxas' Erlebnisse in Londrien
III - Reise in die Drachenlande
IV - Thraxas im Manöver
V - Evennia’s Erlebnisse auf dem „Großen Hohenloher Manöver“
VI - Thraxas in Mythodea
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Übersicht

Reise nach Mythodea

niedergeschrieben von Jette vom Berge, Gefreite der Darpatbullen,
im Götterlauf 34 nach der Inthronisierung des Kaisers Hal

Mitte des Götterlaufes 33 Hal, ich hatte mich vor kurzem den Darpatbullen angeschlossen, erreichte uns der Aufruf der zwölfgöttlichen Kirchen, dass diese abenteuerlustige und kampferfahrene Aventurier suchen, die bereit waren sich auf eine längere Expeditionsreise zu begeben.

Den Sold vor Augen, machten wir uns auf den Weg nach Gareth um uns ins Soldbuch des Greifenbanners einzutragen. Nach dem Neuaufbau der Darpatbullen waren wir zahlenmäßig nicht so groß. Wir reisten unter dem Hauptmann Torben Ehrenfeld und dem Weibel Hagen von der Steinfurt an der Spitze. Zu uns gehörten außerdem: Gefreiter Adrianus Horatio Koopstein, Gefreiter Thalian Baerensen, Gefreiter Answin Kornbinder, Gefreiter Paolo \\\"Paula\\\" Alricio, Gefreiter Yantur Westphal, ein etwas verschlossener Kundschafter, Heilerin Amuri Ambareth und ich. Aufgrund einer schweren Verletzung konnte die Heilerin Arienna Galdifei die Reise ins ferne Mythodea nicht antreten und verblieb auf Aventurien.

Nach Monden der Vorbereitung, begannen wir in Perricum mit dem Greifenbanner, unter dem Kommando des Inquisitors Praiodan von Hohenstein, die Reise ins Ungewisse.

Das Greifenbanner war ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Inquisitoren, Bannstrahler die uns anführten, reisten mit einem Korgeweihten, einem Golgariten, zwei Rondrageweihten, Heilern, Waldläufern, Magiern und uns Söldnern Seite an Seite.

Unser Ziel war uns bekannt - Mythodea. Doch hatten wir keine Ahnung, was uns dort erwarten würde oder wo es überhaupt derographisch liegen sollte.

Auf dem fremden Lande angekommen, schlugen wir unsere Zelte bei unseren Verbündeten im Lager der Allianz auf. Nie zuvor hatte ich diese zwar gesehen, doch schienen die Praiosgeweihten mit Ihnen ein Abkommen geschlossen zu haben. Das Lager fasste bestimmt um die 300 tapfere Recken. Meist aus Ländern, von denen ich noch nie etwas gehört hatte.

Nach dem Lageraufbau, geschah außer ein paar Begrüßungen nicht viel. Versuchten wir doch erst mal uns in den unbekannten Landen zurechtzufinden. Mal abgesehen von den seltsamen Vorkommnissen am Sockel einer großen Pyramide nahe der Stadt, von denen mir Amuri berichtete. Irgendwelche Elementare hielten Ansprachen und flogen wild durch die Luft, soll alles sehr verwirrend gewesen sein.

Nach dem Abendmahl und einem Umtrunk, begaben wir uns zur wohlverdienten Nachtruhe. Es kam uns schon komisch vor, dass unser Kundschafter nur noch sporadisch bei uns war. Er schien wohl Freundschaft mir dem Korgeweihten geschlossen zu haben.

In der Nacht hatte ein Oberelementar eine Fahne des Luftlagers vor die Tore des Allianzlagers gestellt. Diese wurde wohl zurückgegeben. Mir ist bis heute schleierhaft, was dieses zu bedeuten hatte.

Am nächsten Morgen, nach der Exerzierübung, begaben sich einige von uns in die Stadt der Händler und begutachteten die feil gebotenen Waren. Alles gute Schmiedekunst, doch reichte meine Geldkatze nicht aus, diese zu erwerben. Thalian Baerensen und Paolo Alricio hielten währenddessen Wache vor dem großen Tor.

Wieder im Allianzlager angekommen, hörten wir das Gerücht, dass eine Truppe gegen die Orks gezogen sei. Umgehend warfen wir uns in unsere Rüstungen. Die Waffen in der Hand folgten wir dem Heer, welches das Orklager vernichten wollte. Wie jeder Heerwurm, war dieser auch sehr langsam, weshalb wir ihn nach einiger Zeit einholten. Vom Allianzlager zogen mit uns nur die Schattenstürmer aus Valariot. Obwohl uns noch die Worte des Befehlshabers des Greifenbanners im Gedächtnis waren \\\"ohne Befehl wird nichts und niemand angegriffen\\\", trieb uns der unbändige Hass gegen die Orks an.

An dem Orklager begann eine Belagerung. Das Tor hielt dieser jedoch nur bedingt stand. So dauerte es nicht lange und wir stürmten die Orkfeste. Unsere Formation war nicht mehr haltbar, so war ich hocherfreut nach dem Kampf alle lebend wieder zu erblicken.

Euphorisch vom Sieg getragen machten wir uns auf den Rückweg, um unsere Wunden zu lecken.

Im Teil des Lagers angekommen, in dem das Greifenbanner sich niedergelassen hatte, bekamen wir wenig später Besuch von unserem Befehlshaber Praiodan, der uns unmissverständlich mitteilte, dass wir keine eigenen Aktionen mehr durchführen sollten, sonst bekämen wir es mit ihm und seinen Bannstrahlern zu tun. Als wir später von einer Exerzierübung zurückkehrten, wurde klar, dass er seine Drohung nicht mehr war machen konnte, es wurde uns nämlich berichtet, dass der Inquisitor Praiodan von Hohenstein von einem Dämon niedergestreckt wurde. Unser neuer Anführer war der Rondrageweihte Aras Horatio.

Ebenfalls wurde uns von dem Unmut der Maschinistengilde berichtet. Es ereignete sich wohl ein bizarrer Zwischenfall. Der Panzerwagen der Maschinistengilde wurde in der Mitte des Lagers, trotz des Widerstandes von Mitgliedern der Allianz, von unbesiegbaren und unaufhaltsamen Elementaren mit Erdbeben, Feuerstößen und ähnlichem zerstört.

Die Anzeichen verdichteten sich, dass die Allianz zu einem Gegenschlag gegen die Elementarlager ausholen würde. Doch schien unsere Befehlshaber eine Drohung der Elemente zurückzuhalten, welche mit der Auslöschung des Allianzlagers enden sollte, falls die Elementlager angegriffen werden sollten. Alles sehr verwirrend.

Am späten Nachmittag wurden unsere Vorahnungen zur Gewissheit. Unser Kundschafter spielte ein böses Spiel mit uns. Er erfand Lügengeschichten, die beinhalteten, dass wir das Vorhaben planten, die Befehlsgewalt im Greifenbanner an uns zu reißen. Welches nicht der Wahrheit entsprach. Auf Befehl unseres Hauptmanns, machten Thalian und ich uns unbewaffnet auf den Weg um den Kundschafter festzunehmen, damit wir ihn vor ein internes Gericht stellen konnten. Der Rondrageweihte, der Korgeweihte und die Bannstrahler hielten uns mit Waffengewalt davon ab. Dieses Vorgehen ließ mich an meiner Götterfürchtigkeit zweifeln. Seit wann erheben die Diener der Herrin Rondra das Schwert gegen Unbewaffnete? Er schien sie wohl von seinen Lügen überzeugt zu haben. Unverrichteter Dinge zogen wir ab.

Nach einiger Zeit, wir saßen gerade beim Abendmahl, stürmte der Rondrageweihte, mit den Bannstrahlern im Schlepptau, zu unseren Zelten. Im Namen der Herrin Rondra wollte er uns verhaften. In einem Vier-Augen-Gespräch konnte unser Hauptmann ihn zum Glück davon überzeugen, dass die Anschuldigungen nicht haltbar waren und er ließ uns auf freiem Fuß. Dem Kundschafter passierte nichts.

Wie kann ich jemals den Dienern der Zwölfe wieder vertrauen? Noch habe ich keine Antwort auf diese Frage erhalten.

In den frühen Morgenstunden weckten uns Schreie. Wilder Tumult, \\\"Odin\\\" Rufe und Waffenlärm drangen in unsere Schlafstätte. Noch verschlafen, überforderte mich die Situation. Weibel Hagen, der mit mir und Amuri Ambareth ein Zelt teilte, reagierte schneller. Er stellte sich heldenhaft, im Schlafrock mit einer Keule bewaffnet, der Übermacht entgegen. Die anderen waren komplett im Tiefschlaf versunken. Ohne ihn gäbe es die Darpatbullen wohl nicht mehr. Durch den Zeltspalt sah ich Nordleute quer durch das Lager rennen, die versuchten unsere Zelte anzuzünden. Weibel Hagen vertrieb sie und wir begannen eilends mit dem Löschen.

Die Situation im Lager war schwer einzuschätzen, doch schien es als sei das Tor eingenommen und ein Teil der Palisade zerstört. Die Rufe der Kämpfenden ließen darauf schließen, dass sich auch Söldner am Kampf beteiligten. Auf welcher Seite diese standen, war mir jedoch nicht ersichtlich. Der Kampf wogte hin und her. Mal sah es so aus, als würden wir verlieren, andererseits, als hätten wir die Nordleute zurückgedrängt. Erst nach einiger Zeit hörte der Kampflärm auf. Der Angriff war zurückgeschlagen. Es hatte auf beiden Seiten viele Verwundete und Tote gegeben.

Hass erfüllt sehnten wir uns nach Vergeltung. Wir brachen unsere Kriegskasse an und nahmen die Roten Greifen und alleinreisende Abenteurer unter Sold. Noch am gleichen morgen zogen wir mit einigen anderen Gruppen der Allianz vor das Lager der Nordmänner, um Stärke zu demonstrieren. Nach Gesprächen unserer Anführer mit den Nordländern zogen wir erst mal ohne Kampfhandlung wieder zurück.

Gegen Mittag war eine Heerschau geplant. Doch erreichten uns Nachrichten, dass die Nordmänner einige Friedländer gefangengenommen hätten. Die Obersten der Allianz zögerten erneut, so dass wir mit den Aturianern und den Roten Greifen einen Kämpferbund ins Leben riefen. Ohne Umwege marschierten wir ab, um die Herausgabe der Gefangenen zu erwirken. Ob dieses nun auch erreicht wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedoch war unser Gemüt, aufgrund des nächtlichen Angriffs, noch so aufgebracht, dass wir eine Attacke gegen das Lager der Nordleute führten. Seite an Seite mit den Roten Greifen, den Aturianern, den Schattenstürmern und den Friedländern begannen wir den Sturm. Auf dem Wehrgang der Palisade gossen Nordländer kochendes Wasser auf die Angreifer. Phex zum Dank wurden wir nicht getroffen. Währenddessen nahmen die friedländischen Kanonen die Palisade unter Beschuss. Zu unser aller Überraschung hielten die Palisaden dem Angriff stand. Plötzlich tauchten immer mehr Truppen hinter der letzen Schlachtreihe auf. Erst freute ich mich über Verstärkung, bis ich realisierte, dass sich die Lager der Elemente gegen uns verbündet hatten und uns in den Rücken fielen. Gegen eine solche Übermacht konnten wir nichts ausrichten und die Truppen der Allianz wurden nach und nach aufgerieben. Uns blieb nur die Flucht.

Vor dem Lager der Allianz herrschte ein großes Durcheinander. Wir versuchten so gut es uns möglich war die Angreifer zu stoppen. Nach und nach trafen immer mehr Verwundete im Lager ein. Was unterdessen vor dem Haupttor vor sich ging und weshalb die Nordleute und die Krieger der Elementarlager nicht das Lager der Allianz stürmten, konnte ich nicht verstehen. Aber es war unser Glück, sonst wären wir wohl nicht mehr am Leben.

Nach dem sich die Situation wieder beruhigt hatte, erreichten uns mehrere Neuigkeiten. Unser Befehlshaber, der Rondrageweihte Aras Horatio, war ohne Vorwarnung abgereist und der Oberbefehlshaber der Allianz, König Heimdall Glorenjon von Minas Londria, war auf einem Schiff geflohen. Damit war die Moral der Allianz ganz gebrochen und wir spalteten uns vom Greifenbanner ab. Die Diener der Götter hatten uns im Stich gelassen. Eine Rückkehr nach Aventurien war für uns nun nicht mehr möglich. Hoffnung keimte erst wieder auf, als der König Tankreth Sianmar von Kargath zum neuen Führer des Lagers gewählt wurde. Dieser begann umgehend mit diplomatischen Verhandlungen mit den anderen Lagern, um uns das Überleben zu sichern. Frieden besser gesagt Waffenstillstand kehrte wieder ein.

Am gleichen Abend bei der Erkundung einer Höhle geschah dann noch etwas Grauenvolles, was uns erneut in den Grundfesten erschüttern ließ. Heroisch zog ein Teil unserer Einheit aus, doch zurück kamen nur Hauptmann Torben, die Gefreiten Adrianus und Yantur sowie Heilerin Amuri. Der Weibel Hagen und ich hatten einstweilen die Wache am Lagerplatz übernommen. Der Rest der Bullen starb.

In unserem Mut gebrochen und verzweifelt, gedachten wir der Toten. Am nächsten Morgen verließen wir auf dem Landweg Mythodea und begannen die Länder Mittellandes zu besuchen.

Jette vom Berge

Thraxas' Erlebnisse in Londrien

Getreulich aufgeschrieben von Jerrit Jungberg aus den Erzählungen des Gefreiten Thraxas

Da waren wir nun endlich in Londrien angekommen und marschierten ziemlich weit hinten in einer Kolonne verschiedenster Menschen, die sich auf ein Dorf in eben diesem Londrien zu wälzte, weil es hieß, dort gäbe es etwas zu holen, als von vorne der erste Alarmruf schallte, weil die Spitze angegriffen wurde.

Blitzschnell nahmen wir Formation ein, zogen unsere Waffen blank, rückten noch mal die Helme zurecht und stürmten dem Feind entgegen. Leider war das Gefecht ebenso blitzschnell von den vor uns Marschierenden beendet worden. Wir konnten nur noch über die seltsamen Geschöpfe - die alle tot daniederlagen - staunen, welche uns angegriffen hatten.

Gemütlich ging es weiter bis zu dem Dorf, an dessen Rand wir unser Lager aufschlugen und ich endlich etwas Zeit fand, mich zu fragen, wie ich eigentlich hierher gekommen war.

Alles begann mit der Erkenntnis, das es so mit meinem Leben nicht weitergehen könne, denn ich hatte im Zivilistenleben kein Glück mehr gefunden - kein Wunder nach über 15 Götterläufen als Soldat - und dem zufälligen Treffen mit dem Werber der Darpatbullen. Geködert hatte er mich dann mit den Erzählungen von Kameradschaft, Gemeinschaft und soldatischem Lagerleben. Auch seine Aussage, es ginge in ferne Lande konnte mich nicht schrecken, hatte ich doch schon ferne Lande gesehen. Schließlich war ich bereits als Junge zweimal im Hinterkosch gewesen und als Soldat hatte ich Garetien, Weiden, Darpatien und sogar einen kleinen Teil des fernen Tobriens kennen gelernt. Wie weit sollte es wohl schon gehen, dachte ich bei mir.

Etwas nachdenklich wurde ich, als ich dann vor diesem Tor stand, in dem die Luft so seltsam waberte, aber ich hatte mich in die Soldliste eingetragen und die Beteuerungen des Weber, es sei nichts dabei, ließen mich nach kurzem Zögern hindurchschreiten - vielleicht spielte auch der Genuss des Bärenfangs zu dem mich der Werber überredet hatte eine Rolle. Als ich das Tor betrat ward mir kurz unwohl, aber dann spürte ich festen Boden unter den Füßen und sah mich um.

Das Land hier sah kaum anders aus, als bei uns, also konnte es nicht besonders weit weg sein. Stutzig machte mich nur, dass das Tor verschwunden war. Zeit zum Nachdenken hatte ich allerdings nicht, denn schon kam die Gefreite Jette auf mich zu, gab mir den Wappenrock der Darpatbullen und führte mich zur restlichen Truppe. Nach meiner Ankunft machten wir uns dann gleich auf zu der Kolonne, die auf das Dorf irgendwo in Londrien zu zog und reihten uns ein.

Als das Lager dann endlich errichtet war, wurden wir neuen Kriegsknechte, denn außer mir hatten sich noch einige neu bei den Bullen verpflichtet, gemustert und eingewiesen. Zu unserer großen Freude erhielten wir Sold und eine Schlafstatt. Der Hauptmann hielt eine kurze Ansprache und wir machten uns bekannt. Etwas befremdlich fand ich, dass auch ein Magus und sogar eine Elfe bei der Truppe waren. Der Magus war zwar zuerst unser Gefangener, konnte sich aber alsbald das Vertrauen des Hauptmanns erschleichen - wahrscheinlich hat er ihn verhext - und wurde als normales Mitglied des Trosses behandelt. Die Elfe gar war gar nicht gefesselt gewesen und genoss anscheinend Narrenfreiheit.

Abends konnten wir dann unseren ersten Auftrag an Land ziehen. Ein Fischer aus dem Dorf wollte zum Fischen auf den See hinaus, um für das Festessen zu unseren Ehren Fische zu fangen. Allerdings ängstigte er sich sehr, da zwischen See und Dorf ein großes Waldstück lag, in dem die "Gnarze" hausten. Diese machten seid geraumer Zeit die Gegend unsicher, griffen immer wieder Menschen an und aßen dann das Fleisch ihrer Opfer.

Der Hauptmann erlaubte vieren von uns den Fischer zu begleiten. Waren wir doch von der Kampfkraft nicht beeindruckt, da diese schon auf dem Anmarsch zum Dorf für die Goldgräber und Händler keine große Herausforderung dargestellt hatten. Der Fischer aber schätzte die Situation wohl völlig anders ein, denn er hatte noch viele weitere Streiter geworben ihn zu begleiten. So zogen wir dann mit wohl einem guten Dutzend Kämpfer in den nächtlichen Wald.

Der Weg durch den Wald war ruhig und friedlich, aber als wir endlich den See erreichten, sahen wir dort tatsächlich Gnarze gegen Gnarze kämpfen. Wir näherten uns und einige undisziplinierte und wohl auch blutrünstige Gesellen, die nicht unserem Banner angehörten, mischten sich in die Kämpfe ein, so daß die Gnarze nun auch uns alle angriffen. Es folgte ein kurzes, heftiges Gefecht aus dem wir siegreich und weitestgehend unverletzt hervorgingen. Der Grund für den Kampf der Gnarze war wohl die am Ufer liegende Nixe, die einige Gnarze betört hatte, die sie dann gegen die anderen verteidigten.

Die Nixe sprach mit sehr leiser Stimme und war sehr scheu, so daß nur wenige mit ihr sprechen konnten. Hinterher berichtete uns ein gelehrter Herr was die Nixe gesagt hatte. Sie sprach wohl davon, daß der Geist des Waldes zornig oder verschwunden sei. Warum und wie lange konnte sie allerdings nicht sagen.

Der Rückweg war wieder ruhig. Allerdings muß sich unser Führer verlaufen haben, denn der Rückweg erschien noch länger als der schon lange Hinweg und das Kettenhemd und die Ausrüstung lagen schwer auf meinen Schultern. Ich freute mich auf meine Schlafstatt, die Ruhe der Nacht und sanfte Träume in Marbos Armen.

Aber ach, nicht die sanfte Tochter, sondern der gestrenge Vater, der Herre Boron sollte uns beschäftigen. Es waren wohl ein gutes Dutzend Tote aus seinem Reich entkommen und streunten nun durch die Lager der Reisenden und durchs Dorf. Sie griffen allerdings niemanden an, der sie nicht angriff. Es schien eher als suchten sie etwas. Aber auch hier konnten sich einige mordlüsterne Söldner nicht zurückhalten und griffen die Untoten an. Wir Darpatbullen hielten uns zurück.

Als dann die ersten Verwundeten zu uns gebracht wurden, weil unser Lager am nächsten zum Hauptkampfplatz lag, war es an mir als unser Feldscher diese zu versorgen, da unsere Heilerinnen bereits sanft entschlummert waren. Diverse Wunden waren zu versorgen und auch meine Lieblinge hatten gut zu tun. War doch so manche Klinge der Untoten rostig und die Klaue voll Leichengift. Beim Anblick der Blutegel schreckten zwar einige Probanden zurück, aber schließlich ließen sie sich dann doch zu ihrem Besten auf die Behandlung ein.

Einer Elfe, die zahlreiche Wunden davon getragen hatte, bot ich auch an ihre entstellten Ohren zu richten - diese waren nämlich ganz spitzzulaufend und daher unansehnlich - dieses lehnte sie aber empört ab. Tja, Elfen, kein Sinn für Ästhetik. Weit nach Mitternacht kehrte dann Ruhe ein und auch ich konnte endlich eine Mütze voll Schlaf nehmen.

Am nächsten Morgen wurde dann erneut eine Patrouille ausgesandt, der sich weitere Söldner und sogar Magier anschlossen und an der ich ebenfalls teilnehmen mußte. wieder liefen wir Meile um Meile und suchten nach Hinweisen auf das Versteck der Gnarze, den Verbleib der Nixe und den Waldgeist.

Plötzlich erschienen mitten im Wald einige arrogante Elfen, die vorgaben uns helfen zu wollen und zu können. Hier ließen wir dann die Diplomaten verhandeln. Die Darpatbullen sicherten, unterstützt von den anderen Kämpfern, derweil den Versammlungsort. Dies war auch bitte nötig, denn wenig später wurden wir von Gnarzen angegriffen, konnten diese aber zurückschlagen. Als dann die wenig ergebnisbringende Unterredung mit den Elfen von diesen abrupt und feindselig beendet wurde, machten wir uns auf den Rückweg zum Dorf. Dies gestaltete sich schwieriger als erwartet. Lauerten uns doch erhebliche Mengen Gnarze auf, die alleine keine Gefahr dargestellt hätten.

Doch waren sie nicht mehr allein. Sie brachten schreckliche Baumwesen mit, die mich an die Waldschrate aus den Erzählungen meiner Muhme erinnerten und an die unsere Schwerthiebe verschenkt waren. Mit ihren riesigen Keulen zerschlugen sie gar unsere Schilde mit einem Streich. Derart unterlegen blieb uns nur der Rückzug, den wir mit List und Geschick bewältigten.

Nach dem Mittag war dann Waffenexerzieren angesetzt. Hier sollte das Zusammenspiel der Schildträger mit den Armbrustern geübt werden. Am ersten vom Hauptmann ausgewählten Übungsplatz, stellte sich uns dann eines dieser Baumwesen in den Weg. Daher kehrten wir um und fanden einen zweiten Übungsplatz. Hier blieben wir auch etwa ein halbes Stundenglas unbelästigt. Dann näherten sich uns einige Gnarze. Diese konnten wir mit den Armbrüsten auf Distanz halten, aber nicht entscheidend dezimieren, da die Gnarze im Wald zwischen den Baumstämmen Deckung fanden. Auch konnten die zahlenmäßig überlegenen Gnarze uns nicht erreichen, da wir in der Sonne standen und diese niederhöllischen Geschöpfe unter dem glühenden Auge des Herre Praios nicht bestehen konnten.

Zu unserem Unglück lag auf dem Rückweg zum Lager eine schmale von Bäumen beschattete Passage, die nicht zu umgehen war. Dies wurden die Gnarze eher gewahr, als der Hauptmann und so schnitten sie uns den Weg ab. Wie toll stürzten sie sich auf uns, wohl vom Geruch des Fleisches angezogen. Unser Rückzug verlief jedoch geordnet und die Reihen hielten stand. Doch dann nahm Rondra nur für einen winzigen Moment ihren schützenden Schild von uns und mein Nebenmann ging schwer getroffen zu Boden. Sofort war ich über ihm und deckte seinen Körper und seine Bergung mit meinem Schwert und Schild. Als der Kamerad geborgen war wurde ich von der Truppe getrennt, die sich unter der Wucht des Angriffs des Daimonengezüchts schneller zurückzog als ich folgen konnte, ohne selbst niedergestreckt zu werden.

Umzingelt von einem Dutzend Feinde wehrte ich mich und verkaufte meine Haut teuer. Mehrere Gnarze fielen unter meinen Streichen und ihr Blut tränkte den Boden. Dann jedoch zerbrach mein Schild und die Übermacht erdrückte mich. Auf dem blutgetränkten Boden fanden meine Füße keinen festen Halt und ich glitt aus. Schon war ich überwältigt und gebunden.

Die Gnarze schleppten mich unter Triumphgeheul in ihre Höhle und berieten, was zu tun sei. Sie schwankten zwischen sofort fressen und als Köder benutzen. Schließlich wollten sie mich als Köder benutzen und banden mich an einen Baum in Sicht- und Hörweite unseres Lagers auf einem steilen Hügel. Ein karrenbreiter, steiler Hohlweg war der einzige Zugang vom Dorf aus.

Hier quälten mich die Kreaturen, schnitten mir Fleisch aus den Waden, bewarfen mich mit Steinen und schlugen mich mit ihren Keulen. Ihr Triumphgeheul machte dann Menschen aus dem Lager und dem Dorf auf mein Schicksal aufmerksam. Die Darpatbullen rüsteten zu meiner Rettung und schlugen die Gnarze mit Hilfe verbündeter Kämpfer in die Flucht oder schickten sie zurück in die Niederhöllen. Ins Lager zurückgebracht wurde ich dann versorgt und genas schnell - sicherlich durch die besondere Gnade der gütigen Herrin Peraine.

Noch während meiner Genesung sammelten sich die Gnarze wieder auf der Kuppe des Hügels. Zusammengedrängt verhöhnten sie die Menschen. Dies wollten wir uns nicht bieten lassen und so schlug die Stunde unseres Geschützmeisters. Das Trebuchet wurde ausgerichtet und schickte schon mit dem zweiten Schuß einige Kreaturen zu Boden. Einige Schüsse später waren dann so viele Gnarze verletzt oder tot, dass die anderen die Flucht ergriffen.

Die Kundschafter und die gelehrten Herren und Damen hatten im Laufe der Zeit viele Hinweise zusammengetragen. So stellte sich schließlich heraus, dass ein Frevel der Dörfler die jetzige Situation herbeigeführt hatte und ein durchzuführendes Ritual diesen Frevel ausgleichen könne. Hierzu musste allerdings noch eine Komponente tief aus dem Wald geborgen werden.

Also rüsteten die Darpatbullen sich zum Marsch, um die Sicherheit der Waldexpedition zu gewährleisten. Gegen die schrecklichen Waldschrate sollte uns ein Lied schützen, das diese Riesen besänftigte. Bedrängt von unzähligen Gnarzen und einem halben Dutzend Baumwesen, gelang es uns die Komponente zu finden. Für ein solches Wesen ausgesprochen tapfer und mutig sang unsere Elfe munter das Lied und besänftigte die Schrate. Die Gnarze aber blieben unbeeindruckt und setzten uns stark zu, da wir wegen der vordringlichen Aufgabe die Zivilisten zu schützen nur verteidigten und nicht angreifen konnten.

Als dann auch noch die Elfe - aus versehen niedergestreckt von einem unserer Männer - nicht mehr singen konnte, drohten wir überrannt zu werden. Hier rettete uns die Sangeskunst Weibel Hagens, der schräg, doch tapfer das Lied weiter sang und so zumindest die Baumwesen beruhigte.

Mit vielen Verletzten und der geborgenen Komponente erreichten wir dann doch unser Lager. Unsere Kampfkraft war allerdings nun gebrochen, da weniger als eine Handvoll noch einsatzfähig war. Der Rest der Truppe lag schwer verletzt im Lazarett, welches wir unter freiem Himmel errichten mussten, da kein Zelt groß genug gewesen wäre.

Für die Ablenkung und zur Erheiterung der Verletzten engagierte der Hauptmann eine vor Ort weilende Schauspielertruppe. Während deren Vorstellung begann in Sichtweite unseres Lagers das Ritual, welches das Gleichgewicht wieder herstellen sollte. Dieses Ritual wollten die daimonischen Kreaturen natürlich stören und so ihren Untergang verhindern. Daher kamen sie mit dem Mute der Verzweifelung den Ritualplatz zu stürmen. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Verwundeten Kameraden zu schützen. So hießen wir die Schauspieler immer weiter zuspielen, obwohl sie eigentlich feige fliehen wollten, damit unsere Kameraden abgelenkt waren. Denn sonst, so befürchtete der Hauptmann, würden sich die Verletzten in den Kampf gegen die Gnarze stürzen, der dann schnell ihr letzter gewesen wäre.

Die List gelang und das Ritual wurde unter tatkräftiger Mithilfe unseres Magus und dem Schutz der Dörfler und der anderen Söldner durchgeführt. Es gelang, die Gnarze vergingen und das Gleichgewicht war wiederhergestellt. Das Freudenfest über diesen glücklichen Ausgang dauerte bis zum Morgengrauen. Nachdem unsere Kameraden weit genug genesen waren, brachen wir unser Lager ab und zogen weiter. Wir hatten den Ruf der Drachen zum großen Drachenfest vernommen und Hauptmann Torben war der Ansicht, dort könnten wir sicher gutes Gold verdienen.

Thraxas

Reise in die Drachenlande

niedergeschrieben von Jette vom Berge, Gefreite der Darpatbullen,
im Götterlauf 34 nach der Inthronisierung des Kaisers Hal

Mitte des Götterlaufes 34 Hal, wir waren auf der Reise durch das Königreich Minas Londria, erreichte uns eine Depesche mit einem Aufruf, der kampferfahrene Recken in die Drachenlande rief. Eine Schlacht um die Herrschaft in diesen Hoheitsgebieten sollte stattfinden.

Mit der Erwartung unsere Kriegskasse zu füllen, machten wir uns mitsamt den neuangeworbenen Darpatbullen und unserer schweren Artillerie auf den Weg. Dort angekommen, hörten wir, dass die Menschen dort verschiedenen Gottheiten, bei ihnen hieß es Drachen, folgten. Selber wussten wir auch nicht, für welchen Weg wir streiten sollten, doch nachdem wir die Berichte über die einzelnen Drachengötzen eingeholt hatten, entschieden wir uns für den silbernen Weg. Der Weg des Silbernen steht für die Erschaffung und das Gute. Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit, aber auch Entschlossenheit.

Viel mehr als diese Eigenschaften beeinflusste die Wahl des Lagers, dass dort unsere Freunde aus Mythodea ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Unter ihnen die Aturianer, die mit uns letzten Götterlauf den Kämpferbund gegründet hatten. Die Roten Greifen waren nicht anwesend, nur ein paar versprengte Kämpfer von ihnen trafen wir wieder.

Weiterhin gab es noch andere Wege, die ich nicht unerwähnt lassen möchte:

Der Weg des Grünen Drachen ist die Natur und der Mikrokosmos im Makrokosmos. Der Grüne hatte bei Ankunft die Regentschaft inne.
Der Goldene Drache steht für Gerechtigkeit und Ausgleich.
Der Rote Drache verkörpert die Ehre und den Kampf. Sein Weg ist das Feuer und der Stahl.
Der Weg des schwarzen Drachen führt über die Magie auch zur dunklen Kunst der Schatten.
Chaos ist die Urkraft. Stetig dem Ziel folgend, die bestehende Ordnung und das Gleichgewicht zu zerstören, sucht das Chaos alles andere zu beseitigen. Dieses Jahr waren wurden sie von den Drow und Untoten unterstützt.
Der Graue Drache ist der älteste der Drachen und steht für den Weg. Nicht mehr viele folgten dem Weg des Grauen und seine Macht ist geschwächt.
Zusätzlich zu den Drachenlagern haben auch noch andere Gruppierungen ihre Zelte eröffnet, darunter unsere Erzfeinde die Orks und die Nordmänner.

Nachdem wir unsere Zeltstadt in den Grenzen des Silbernen Lagers eröffnet hatten, versuchten wir uns auf dieser Welt ein wenig zu orientieren. Wie auch schon auf Mythodea war diese Welt so verschieden von Aventurien. Herumlaufende Feenwesen, Dämonen, Elementare und Katzenwesen, schienen normal zu sein. Doch Priester, vor allem zwölfgöttergläubige, gab es hier kaum bzw. gar nicht.

Am Abend erfolgte eine Ansprache der Drachen, die die Reisenden in ihren Landen begrüßten. Auf dem Rückweg zurück zu unserem Nachtlager, wurden die Teilnehmenden an dieser Zeremonie von Orks überfallen. Zum Glück wurde kein Darpatbulle getötet. Nur unser Kriegsknecht Ingalf Treublatt wurde dabei schwerer verletzt.

Der nächste Tag verlief erst mal mit Wunden lecken und dem Kampf gegen den Regen. Gleichfalls musste noch ein Heerführer für unser Lager gefunden werden. Dieses wollte wohl auch der Avatar. Aber das ist Sache der Hauptleute, nicht die eines Gefreiten. Wie ich später mitbekam sollte uns ein Ritter mit dem Namen Helmbrecht anführen. Ich höre jedoch nur auf die Worte des Hauptmanns, unseres Hauptmanns.

Am Erdtag trafen sich alle Gruppen des Silbernen Lagers zu einer Heerschau. Wir schlossen uns der Artillerie an, zusammen mit dem Ceridischen Fähnlein. Darauf folgte ein Manöver, bei dem wir uns recht gut schlugen Doch hatten wir noch eine Rechnung mit den Orks offen. Nachdem wir hörten, sie würden einen erneuten Angriff auf unser Lager führen, rüsteten wir uns. Doch zogen die Orks wieder ab, so dass unser Lager zu ihnen zog. Doch viele schwergerüstete schafften den steinigen Weg über den Berg nicht, weshalb wir uns in einer Minderheit zum Kampf stellten. Ohne Chance auf den Gewinn der Schlacht führte uns Weibel Hagen von der Steinfurt ohne größere Verluste vom Schlachtfeld.

Wieder Wunden leckend, zogen wir uns in unser Lager zurück. Die kommende Zeit vertrieben wir uns mit Lagerwache oder als Schutztrupp, der eine chaotische Beschwörung stoppte. Einige von uns führten einen Trupp an, der ein magisches Ei bergen sollte. Dieses gelang auch und der magische Gegenstand wurde den Kargathianern überreicht.

Unsere Magier Korrassòn und Aslair gingen meistens ihre eigenen Wege, was es jedoch mit Orkkäufen für ein Silber pro Ork auf sich hatte ist mir jedoch schleierhaft.

Um so mehr wir uns dem Markttag näherten, umso mehr wuchs unsere Anspannung, denn der Tag der Endschlacht sollte kommen. Schwer gerüstet machten wir uns auf den Weg dem Bösen, den Garaus zu machen. Gemeinsam mit den Lagern Gold, Rot, Grün, sowie Unterstützung der Kelten traten wir gegen die Lager Schwarz, Orks, Chaos und die Nordleute an. Beide Seiten wurden noch von einigen Söldner unterstützt.

Eigentlich wussten wir es ja schon vorher, die übliche Art der Kelten. Kurz nach Beginn der Schlacht wechselten sie die Seite und wendeten sich gegen uns. Ein stundenlanger Kampf folgte, bei dem wir in der Mitte der Schlachtreihe neben den Ceriden in erster Reihe fochten. Wir schlugen uns gut und konnten einige Nordleute, die uns direkt gegenüberstanden, auslöschen.

Doch aus irgendwelchen mir nicht ersichtlichten Gründen, konnte die linke Schlachtreihe ihre Formation nicht halten und brach ein. Das war für uns der Anfang om Untergang. Mit aller Macht versuchten wir die Niederlage zu verhindern, doch war es uns nicht gegönnt, erfolgreich dieses Schlachtfeld zu verlassen. Ich ging irgendwann bewusstlos zu Boden. Der Rest unserer Truppe wurde entweder kampfunfähig niedergeschlagen oder folgte dem Rückzug von Weibel Hagen. Wie mir anschließend berichtet wurde, haben nun die Orks die Herrschaft über die Drachenlande.

In unserem Stolz gekränkt, ein weiteres Mal gegen die Pelze verloren zu haben, wird es uns eine Pflicht sein, daran mit zu wirken, deren Regentschaft nächsten Götterlauf wieder zu beenden.

Jette vom Berge

Thraxas im Manöver

Thraxas' Erlebnisse auf dem "Großen Hohenloher Manöver Hal 35"
getreulich aufgezeichnet durch Jerrit Jungberg aus den Erzählungen des Gefreiten Thraxas

Schwer geschlagen hatten wir und die, die mit uns auf der Seite des Lichts fochten das Schlachtfeld beim Fest der Drachen verlassen. Nun sannen die Führer der Heerbanner darüber nach, wie dem Übel, dass sich über die Drachenlande ausbreitet und sicher auch Auswirkungen auf andere Lande haben würde gegenüber zu treten sei und wie sichergestellt werden könne ihm bei nächster Gelegenheit die Herrschaft zu entreißen und das lichtscheue Gesindel in seine Schranken zu weisen. Darüber hinaus wurde in langen Gesprächen ergründet, wie es zu dieser schmachvollen Niederlage gekommen sein konnte. Davon erfuhren wir aber nur am Rande. Unser Haufen zog, nachdem alle wieder marschfähig waren durch die Lande auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Kontrakten.

Anfang des Jahres 35 n. Hal erreichte uns dann die Kunde, daß das Ceridische Fähnlein, zusammen mit einer Gruppe, die sich Maschinistengilde nannte, ein Manöver ausrichte, um die Kampfkraft, Taktik und das Zusammenspiel der Truppen auf der Seite des Lichts zu verbessern. Als dann begaben wir uns zum anberaumten Zeitpunkt in die Baronie Wolfeneck in den Landen der Ceriden, um dorten am Manöver teilzunehmen und alte Freunde wiederzutreffen und neue hinzu zugewinnen.

Schon auf dem Marsch nach Wolfeneck meinte der Herre Praios es arg gut mit uns und beschenkte uns reichlich mit seinen Gaben. Seine Strahlen trockneten Kehlen und Erde aus, so dass es eine rechte Tortur ward. Aber wir hofften auf ein Lager im Schatten hoher Bäume und einen nahen Bach oder Brunnen, denn sicher würden die Ceriden dies bedenken bei der Auswahl des Platzes für das Heerlager. Doch nur aus einer Hoffnung wurde dann etwas. Am Platz angekommen wurden wir angewiesen unsere Zelte auf einer Weide aufzuschlagen, die bar jeden Schattens Praios' Strahlen ausgesetzt ward. Allerdings waren in der Nähe gleich zwei Brunnen und eine Zisterne, die uns genug kühles Naß spendeten, um uns erfrischen und den Staub des Marsches abwaschen zu können. Schnell war das Lager errichtet und so spendeten uns wenigstens die Zelte und unser Baldachin etwas Schatten. Die Gluthitze allerdings blieb unverändert, als Wache der Herr Praios über das Manövervorhaben auf das sich kein Diener der Dunkelheit einschleichen und uns ausspionieren könne, denn dieser wäre dem wachsamen und strafenden Auge des Herrn sicher nicht entgangen, sondern in seinem hellen Lichte vergangen.

Wir waren als eine der ersten Truppen eingetroffen und konnten daher beobachten wie immer mehr Fähnlein eintrafen und das Heerlager vergrößerten. Wir erkannten die Banner und Farben der Ceriden, der Schattenstürmer aus Valariot, der Königsgarde Kargaths, der Versinaer und der Arturianischen Dragoner. Ebenso anwesend waren eine Abteilung des MASH und viele mehr, die wir nicht mehr so genau kannten. Direkt neben uns lagerte die unheimliche Maschinistengilde. Dort sahen wir Waffen, wie wir sie bisher nicht kannten und auch nicht kennen wollten. Diese Truppe hatte sogar ein Gefährt, das sich ohne Pferde- oder Menschenkraft vorwärts bewegte, Dampfpanzer geheißen. Wahrscheinlich sollte der Name uns weismachen, es würde durch Dampf angetrieben, aber sicher steckte Magie dahinter und so wie die Truppe und das Gefährt aussahen, glaube ich nicht, daß es weiße Magie war. Nun ich hielt mich von denen fern und hoffte sie im Manöver auf der Gegenseite zu haben oder wenigstens am anderen Ende unserer Reihen.

Am ersten Tag des Manövers nun war zur zehnten Stunde eine Heerschau angesetzt. Dort sollten sich die Banner nochmals allen zeigen und die Manöverleitung würde ihre Stärke abschätzen, um die beiden Seiten in etwa gleichstark zu machen. Vielerlei Standarten wurden auf das Feld getragen. Prächtige Reckinnen und Recken marschierten auf, in schimmernder Wehr und buntem Rock. Keine Frage, hier hatte sich der Stolz der Streiter für das Licht zusammengefunden. Am Morgen noch hatten sich unser Hauptmann und der Führer der arturianischen Dragoner darauf geeinigt ihre Truppen gemeinsam ins Feld zu führen und Kämpferbund zu nennen. Etwa ein Dutzend Kämpfer brachte der Capitano, wie die Aturianer ihren Hauptmann nennen, mit, die unsere in etwa drei Hände gut ergänzten. Der Kämpferbund war somit auch zu einem der größten Kontingente geworden. Mich selbst beförderte der Hauptmann für dieses Manöver zum Korporal. Die schiere Anzahl an Kämpfern machte dies notwendig und die vielen neuen Kämpfer, die in den Monden nach dem Drachenfest hinzugekommen waren sollten wohl auch von meiner Erfahrung profitieren. Hier zahlte sich auch aus, dass ich die mir übertragenen Führungsaufgaben in Londrien und in den Drachenlanden zur Zufriedenheit erfüllt hatte.

Praios Strahlen versengten weiterhin alles dunkle Gezücht. Leider meinte es der Herr sehr gut und versengte auch uns ein wenig. So dass schon nach der Heerschau einige Kämpfer an Praiosbrand litten. Unser Los wurde durch unseren hervorragenden Troß gemildert, der uns bei jeder Gelegenheit mit kühlem Nass aus dem nahen Brunnen versorgte. Sicherlich nur dadurch wurde auch keiner unserer Kämpen von der großen Hitze zu Boden geworfen.

Nach der Heerschau fand dann sogleich die erste Übung statt. Zu meinem großen Entsetzen wurden wir nicht nur auf die, sondern auch direkt an die Seite der Maschinisten gestellt. Neben diesem sicher nicht praiosgefälligem Monstrum zu stehen war das letzte was ich wollte. Auch die Kleidung und das Wappen der Maschinisten ließen mich eher an die dunkle Seite denken, führten sie doch im Wappen ein Skelett oder einen Totenkopf und ihre Farben waren Rot und Schwarz. Zu unserem größten Unglück hatte nun auch noch der Anführer der Maschinisten den Oberbefehl über unsere Seite. Es kam, wie es kommen mußte, wir verloren das erste Szenario, weil der Maschinist wohl nicht mehr wußte, wie er normale Truppen einzusetzen hatte. Allerdings wußte er auch seine niederhöllische Maschine nicht richtig einzusetzen, denn auch diese wurde vom Gegner außer Gefecht gesetzt, ohne eine große Hilfe gewesen zu sein.

Danach unterbrach die Leitung das Manöver, weil Praios in seiner Freude über die wackeren Streiter für das Gute, seine Gaben allzu reichlich austeilte und so manche Rüstung nicht mehr mit der bloßen Hand angefasst werden konnte.

Auf der Seite des Ceridischen Fähnleins wären wir wohl auch nicht froher gewesen, denn von Angehörigen dieses Haufens wurden wir als Rindviecher verspottet. Und wir hatten geglaubt, uns den Respekt der Ceriden erworben zu haben. Hatten wir doch ihre rechte Flanke beim Fest der Drachen bis zum Letzten - über Stunden hin - gedeckt und verteidigt und so manche Gelegenheit zum Durchbrechen der feindlichen Reihen ungenutzt lassen müssen, weil sie nicht in der Lage waren mit uns mitzuhalten und wir ihre Seite nicht entblößen wollten.

Wir marschierten ins Lager zurück und ließen uns dort im wenigen Schatten, den wir fanden nieder. Langeweile kam nicht auf, da wir uns die Zeit würfelnd, Boltan spielend, singend und scherzend vertrieben. Einige, denen der Sold allzu schwer im Beutel wog besuchten die Marketender, das Badehaus, die Teestube, ließen sich gar massieren oder gingen gleich in die Taverne. Nicht allerdings ohne die Ermahnung auf ihre Kampffähigkeit zu achten, denn es sollte am Abend noch eine weitere Übung geben.

Am Nachmittag dann zogen wir in den nahen Wald, um dort Kampfübungen durchzuführen. War doch Praios' Auge hier durch die Bäume ein wenig von seiner Härte genommen. Wir übten unter dem Kommando des Hauptmanns der Schattenstürmer, einer berühmten Eliteeinheit aus Valariot, das gemeinsame Vorgehen in einer Schildreihe, das Schließen der Reihen und die Rundumverteidigung. Aufgelockert wurde die Übung durch den Einfall einer zweiten Gruppe uns zu einem Übungsgefecht heraus zu fordern. Dieses beendeten wir schnell zu unseren Gunsten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die wohl an den teils ungewohnten Befehlen lagen, meisterten wir die vom Schattenstürmer gestellten Aufgaben gut und er war voll des Lobes für uns. Sicherlich unterstützte dieser Eindruck auch die Verhandlungen unseres Hauptmanns mit den Schattenstürmern, die letztlich zu einer Allianz führten.

Überhaupt war unser Hauptmann wieder sehr rührig in Sachen Diplomatie. Er berichtete uns dann, dass neben den Schattenstürmern auch die Kargather uns nun freundlich gesinnt wären und er erwähnte noch zwei oder drei andere "neue Freunde". Wir allen hoffen nun darauf, daß die neuen Freunde auch mal Arbeit für uns haben und wir einen guten Kontrakt abschließen können. Mehr Silber können wir immer brauchen, da auch der letzte Sturmsold wieder nicht ausgezahlt, sondern für den Kauf und Bau neuer großer Waffen ausgegeben wurde. Wichtigste neue Waffe ist eine Rotze, mit der bis zu acht normale Armbrustbolzen gleichzeitig abgefeuert werden können. Diese Rotze haben wir auf den Namen "Dicke Hela" getauft und die hat es den Gegner dann gleich richtig gezeigt. Aber davon später mehr.

Für den Abend war ein weiteres Gefecht befohlen worden. Dabei wurden drei Banner über das Schlachtfeld verteilt aufgestellt, die es zu erobern und für etwa ein halbes Stundenglas zu halten galt. Wieder wurde unsere Seite von dem Maschinisten befehligt und wieder unterlagen wir. Der Mann hatte die Truppen geteilt, uns die Eroberung und Verteidigung einer Fahne befohlen und den Rest der Truppe gegen den Feind im Kampf um die zweite Fahne ins Feld geführt.Der Feind hingegen hatte bei seiner ersten Fahne nur eine Hand leichte Infanterie zurückgelassen und seine restlichen Truppen massiert. Dieser Streitmacht waren die unsrigen ohne unsere Unterstützung nicht lange gewachsen und wurde niedergemacht und verstreut. Danach wandte sich der immer noch erheblich größere Heerhaufen uns zu und bedrängte uns arg. Lange hielten wir stand, waren der fünf zu eins Übermacht aber letztlich nicht gewachsen. Nun wurde kurz pausiert und den Anführern Gelegenheit gegeben sich mit den Hauptleuten zu besprechen.

Nach kurzer Beratungszeit wurde uns dann die Gelegenheit gegeben die Scharte auszuwetzen. Das gleiche Szenario sollte noch mal geübt werden. Der Maschinist hatte sich nun offenbar von den Hauptleuten betraten lassen und so konnte wir diesen Durchgang für uns entscheiden. Der Schlüssel zum Sieg war hier die Taktik des Gegners zu kopieren und ihn so mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

Am weiteren Abend spielten dann einige Spielleute vor der Taverne zum Tanz auf. Leider konnte ich daran nicht teilnehmen, weil die eine oder andere Blessur zu beklagen war, die ich zu behandeln hatte. Im weiteren Verlauf des Manövers wurde ich dann von einer neuen Heilerin, Sanya, unterstützt. Scheint mir brauchbar zu sein. Kennt sich zumindest ein wenig mit der Anatomie und der Lehre der Säfte aus, wie es scheint. Ein erheblicher Nachteil ist, daß sie den Fluch der Mada in sich trägt und für die Heilungen immer wieder auch drauf zurückgreifen möchte, anstatt solides Handwerk vorzuziehen. Auch zur Truppe gestoßen ist eine Maraskanerin, Maline, die sich entschlossen hat bei mir das Handwerk des Feldschers zu erlernen. Sie sagt, sie kenne sich mit Giften aus. Hier wird sie dann sicherlich eine Hilfe sein. Einige krude Ideen bringt sie auch mit, vor allem was das Atmen angeht. Hierzu muß ich mir noch eine Meinung bilden, überzeugt hat sie mich schon von der maraskanischen Massagekunst, diese beherrscht sie exzellent und die Technik ist uneingeschränkt wohltuend. Nicht so wohltuend waren einige Getränke, die meine Kameraden am Abend noch verzehrten. Was dazu führte, dass einige nur eingeschränkt einsatzfähig waren, während Hovarth, der Glückliche, vom Glücke verlassen, seine Säfte derart in Unordnung brachte, dass er am nächsten Morgen noch nicht aufstehen konnte. Dies bedeutete natürlich eine Standpauke des Hauptmanns und Soldabzug. Demnächst wird Hovarth dafür bezahlen müssen mit uns marschieren zu dürfen, hatte er doch auch am Vorabend schon Soldabzug hinnehmen müssen, weil er Schwert und Armbrust am Abort vergessen hatte.

Die Manöverleitung hatte sich entschlossen auch an diesem Morgen früh wecken zu lassen, da wieder mit großer Hitze gerechnet wurde. Allerdings lohnte sich für uns das frühe Aufstehen kaum, da unsere Manöverleitung nicht über den Beginn der Übung im Bilde war und uns dementsprechend auch nicht informierte. Durch den Lärm der Übenden aufgeschreckt und in aller Eile aufgerödelt, erreichten wir dann etwa ein halbes Stundenglas zu spät den Übungsplatz. Allerdings nicht als letzte, wie sich herausstellen sollte. Zum Glück hatten wir die Arbeiten am Trebuchet schon am Vortag fertig gestellt und es auf dem Übungsplatz positioniert. Die "dicke Hela" führten wir in der Marschkolonne mit.

"Sturm gegen einen Engpaß" hieß das Szenario. Die Engstelle wurde gebildet von zwei Landwehren. Den Weg hindurch bildete ein Karrenweg. Dieser Weg wurde gehalten von Hellebardieren, schwerer Infanterie und einigen Bogenschützen. An Zahl wohl an die zwei, fast drei Dutzend Kämpfer. Wir wollten die Linien zuerst mit dem Trebuchet ausdünnen und dann unter dem Geschoßhagel der "dicken Hela" stürmen. Leider verschätze sich unser Geschützmeister um gute fünf Schritt Reichweite, so dass das Trebuchet zu kurz warf. So wurden acht Darpatbullen abkommandiert, daß Trebuchet näher heran zu rücken. Im festen Glauben nun sei eine Manöverpause ließen wir es an Wachsamkeit gemangeln und hatten so dem Ausfall des Feindes nichts entgegen zu setzen. Der Feind stürmte die Geschützstellung und die Manöverleitung erklärte das Trebuchet für zerstört. Ohne langes Zaudern und Klagen, nur zorniger, warfen wir uns dann gegen die Linien der Verteidiger. Die "dicke Hela", virtuos bedient von Magestra Korrasson und mir selbst, deckte die gegnerischen Linien mit einem Bolzenhagel ein. Salve auf Salve schickten wir gegen den Feind, trotzdem war den unsrigen der Sieg nicht gegönnt.

Nach zwei Stunden üben wurde dann das Manöver wieder unterbrochen und viele Truppen kehrten in das Lager zurück. Einige andere jedoch, zu denen auch wir gehörten, übten weiter. Der Hauptmann brannte darauf die durch die mangelnde Information vergeudete Zeit nachzuholen. Erhitzt durch Praios' Glutauge brach sich dann der Unmut der Mannschaften bahn, als sie bemerkten, das der Feldweibel seine Armbrust hatte auf dem Schlachtfeld liegen lassen und ohne Bestrafung davon kommen sollte. Hier hatte der Hauptmann die Dynamik eines Söldnerhaufens unterschätzt. In der regulären Armee mögen die Offiziere mit derlei Ungleichbehandlungen durchkommen, bei den Söldnern ist es etwas anderes. Aber einer der Kriegsknechte wollte sich nicht mit maulen begnügen, sondern ging den Weibel und den Hauptmann beleidigend an und wollte sich nicht beruhigen. Als dann der Hauptmann ihn disziplinieren wollte, zog Simeon gar seine Waffen. Dies konnte natürlich nicht geduldet werden, doch hatte Simeon durch seine Rede einen Großteil der Mannschaften für sich eingenommen, so daß der Hauptmann alleine mit Weibel, Fähnrich und Trommlerin stand. Ich, als Korporal zwischen allen und versuchte zu vermitteln.

Je länger dies dauerte, desto mehr hetzte Simeon die Truppe auf, ich ließ mir von Maline meine Axt bringen, um gewappnet zu sein, denn schließlich hatten wir ansonsten nur Turnierwaffen auf dem Feld. Ebenso ließen sich dann der Hauptmann und seine Leute scharfe Waffen bringen. Die Verhandlungen zogen sich hin und führten zu keinem für beide Seiten annehmbaren Ergebnis. Zwar sprach der Hauptmann eine Bestrafung gegen Feldweibel Hagen aus, aber er verlangte auch, dass Simeon sich wegen seiner Despektierlichkeit züchtigen lassen müsse. Fünf Schläge mit dem Brett sollten genügen. Simeon aber wollte sich keinesfalls schlagen lassen und hatte die Truppe hinter sich. Dies war nun schon der Beginn einer Meuterei und so hieß der Hauptmann die Melderin zu den Arturianer zu eilen auf das sie uns unterstützten. In einem letzten Versuch die Situation zu retten, machte ich den Mannschaften klar, das jeder der auf Simeons Seite bleiben würde sich der Meuterei und Aufwiegelung schuldig mache. Wer dies nicht wolle, solle sich sofort von Simeon entfernen. Dies taten dann auch alle ohne Ausnahme, selbst die, die vorher das große Wort geführt hatten. Die Aussicht als Meuterer behandelt zu werden, war dann doch zu erschreckend.

Als Simeon dann alleine stand, die Männer abseits von ihm und nur noch ich zwischen ihm, den schwerbewaffneten Arturianern und unserem entschlossenen Hauptmann, versuchte ich zu retten was zu retten war und bat ihn um seine Waffen und das er sich ergeben möge. Ich sah in schwanken. Doch dann rückten die Arturianer vor und Simeons Wunsch zu fliehen war übermächtig. Er schlug mir sein Holzschwert an die Schläfe, schickte mich bewußtlos zu Boden und wandte sich zur Flucht. Die Arturianer setzten ihm nach und schließlich gelang es ihnen ihn zustellen. Ein kurzer Kampf entbrannte, in dessen Verlauf Simeon schwer verletzt wurde. Heiler des MASH waren zur Stelle und behandelten ihn, danach wurde er ins Lager gebracht.

Der Hauptmann brannte darauf die Züchtigung durchführen zu lassen, um dem Übel der Aufsässigkeit entgegen zu wirken. Ich gab zu bedenken, daß der Ver- wundete dies sicher nicht überleben würde. Daraufhin nahm Hauptmann Torben, Sanya und mich zur Seite und erkundigte sich nach Lösungsmöglichkeiten. Sanya mußte einräumen, dass sie ihn wohl soweit wiederherstellen könne - auf magische Weise - dass er die Bestrafung überleben würde. Dies sahen wir als die einzige Möglichkeit an. Behielten uns aber eine genauere Untersuchung vor. Nachdem wir diese durchgeführt hatten und erkannten, dass es wohl das Beste sei, diese Sache heute zu beenden damit nicht in einigen Tagen wieder Unmut durchs Lager schwappe, heilte Sanya Simeon und die Züchtigung wurde durchgeführt. Der Kriegsknecht überlebte knapp und wird nun etwa eine Woche völlige Ruhe brauchen. Nach dieser unerfreulichen Sache hatten wir Manöverpause bis zum Abend.

Während der Nachmittagsstunden erfuhren die Arturianer von weiteren Übungen im Wald und fragten an, ob einige von uns sie begleiten wollten. Noch ganz unter dem Eindruck der Züchtigung und ob der großen Hitze wie gelähmt, mochte auf Anhieb niemand folgen und so zogen die Arturianer wieder ab. Mit dem vagen Versprechen, dass wenn ihre Not am größten sei, wir kommen würden sie rauszuhauen - gerade so wie in den glorreichen Geschichten vom verlorenen letzten Haufen.

Und tatsächlich nur ein halbes Stundenglas später hatte ich ein halbes Dutzend Kämpen um mich gescharrt, die Flagge der Darpatbullen hochzuhalten. Wir zogen in den Wald und trafen dort auf einen Haufen, der sich anschickte den Wald zu durchqueren und dabei in einen Hinterhalt zu laufen, den ein anderer Haufen stellte. Leider waren die Arturianer bei dem anderen Haufen und wir mußten uns, dem Willen der Manöverleitung beugend, dem Haufen anschließen der in die Falle gehen sollte. Gesagt getan. Als wir dann im Laufe der Schlacht auf die Arturianer trafen wechselten diese an unsere Seite. Trotzdem unterlag unsere Truppe, da der Hinterhalt ausgesprochen geschickt angelegt war.

Die nächste Übung bestand darin, dass zwei Marschkolonnen unvermittelt im Wald aufeinander trafen und sich daraus ein Gefecht entwickelte, in dem es darum ging den Feind niederzumachen oder in die Flucht zu schlagen. Da wir mit den Arturianer wieder im Kämpferbund vereint waren unterstellten wir uns dem Befehl des Capitano. Mit Leichtigkeit obsiegte unsere Seite zweimal hintereinander. Da sich nun kein Feind mehr im Dickicht verbarg oder hinter Bäumen versteckte, sondern wir sie alle vor uns hatten. Frohgemut marschierten wir daraufhin zurück und ruhten uns noch etwas für das nächste offizielle Szenario am Abend aus.

Nun endlich konnte ich auch die Musterung der neuen Kriegsknechte und -mägde vornehmen. Hierbei begleitete mich Maline, nachdem ich sie selber gemustert und für die kämpfende Truppe als nur bedingt tauglich einstufen mußte. Aufmerksam hörte sie zu und stellte ihre Wissbegierde immer wieder durch - teilweise einfältige - Fragen zur schau. Die Neuen erwiesen sich größtenteils als volltauglich, obwohl bei einigen die Säfte in Unordnung waren, was wohl an der Hitze und an den verköstigten Getränken der letzten Nacht lag. Ich werde das beobachten und die entsprechenden Maßnahmen einleiten.

Am letzten Abend des Manövers sollte es noch mal zu einer großen Schlacht kommen. Wie auf dem Fest der Drachen sollten hier bewegliche Banner verteidigt werden. Der Hauptmann setzte uns auf das Ceridische Fähnlein an, da sie unserer Schildreihe mit den Armbrustschützen dahinter nicht würden widerstehen können, wie wir von einem Übungskampf auf dem Drachenfest wussten. Allerdings standen die Ceriden im Zentrum und wir auf der rechten Flanke, so mussten wir die Bahn der Arturianischen Dragoner kreuzen, um zu unserem Ziel zu gelangen. Dies wurde flugs zu einem verwirrenden Manöver ausgebaut, so dass die Dragoner verspätet, uns im Rücken kreuzend los marschierten, während wir auf das Fähnlein, vor den Dragonern kreuzend, zu stürmten. Diese Taktik erwies sich als erfolgreicher als vorher angenommen, denn der Feind schickte an der Flanke ein halbes Dutzend schwere Infanterie zu einem Sturmangriff, um uns an der Flanke zu umgehen und unser Banner im Handstreich zu nehmen. Wegen des Kreuzens liefen sie allerdings direkt in die Dragoner, die kurzen Prozess machten und dann vormarschierten, um die Flanke des Feindes zu bedrängen, während wir aufs Zentrum zielten und dort die Ceriden in Grund und Boden schossen und walzten. Nach kurzem Kampf hielten wir die beiden Banner des Feindes in den Händen und der Jubel war groß.

Natürlich gewährten wir der Ceriden Seite Revanche und begaben uns nach kurzem verschnaufen wieder auf unsere Positionen. Eine neue Runde begann. Unsere Aufstellung war die gleiche wie zuvor, jedoch wollten wir diesmal in gerader Linie vorrücken, um die Flanke des Gegners einzudrücken. Diesmal standen die Dragoner und die Maschinisten in unserem Zentrum. Der Gegner hatte seine Aufstellung verändert. Wie sehr wurde uns erst gewahr, als der Widerstand auf unserer Seite dermaßen stark war, dass unser Vormarsch ins Stocken geriet. Der Feind hatte alle seine kampfstarken Truppen, vor allem schwere Infanterie und fast alle Bogen- und Hakenbüchsenschützen auf unsere Flanke gestellt. Wohl, um uns schnell den Garaus machen zu können, um dann seine vernachlässigte andere Flanke und das Zentrum zu stärken. Sogar explodierende Pulverfässer wurden in unsere Reihen geschleudert.

Tatsächlich lichteten sich unsere Reihen erschreckend schnell, aber doch hielten wir solange stand, bis der linke Flügel und das Zentrum ihre Gegner geschlagen hatten und uns beistehen konnten. Zuletzt war es dann doch einer unserer Kriegsknechte, Korian, der ein Banner des Feindes an sich brachte und sich die fünf ausgelobten Silber sicherte. Später lud er uns alle auf eine Runde in die Taverne ein, denn allen war klar, ohne die anderen und vor allem auch das gute Zusammenspiel mit den Arturianern wäre der Triumph nicht möglich gewesen. Bemerkenswert war, dass die Darpatbullen und die Arturianer im Kampf harmonierten als würden sie schon lange gemeinsam kämpfen. Ich hoffe darauf, dass wir sie beim nächsten Fest der Drachen wiedertreffen, um gemeinsam das greuliche Orkgezücht und die anderen Diener der Niederhöllen in eben jene zurückzustoßen oder unter unseren Absätzen zu zermalen.

Abschließend ließen wir es uns erst im Lager und später in der Taverne mit Wein, Weib und Gesang gut gehen. In der Taverne trafen wir noch auf einen völlig betrunkenen Versinaer, der die Niederlagen des Abends nicht verwinden könnend auf Streit aus war. Und selbst Korians beherzter Kniestoß in seine winzige Männlichkeit verschaffte uns nur ein halbes Stundenglas Ruhe, bevor er wieder anfing. Wir wollten es nicht zu einer Eskalation kommen lassen und beachteten ihn kaum weiter, bis ihn dann seine Kameraden endlich wegzehrten, sehend, dass wir mit unserer Geduld fast am Ende waren. Die Zwölfe müssen die Betrunkenen wirklich besonders schützen, denn ausfallend wurde er nur gegenüber uns Männer und wir wussten das zu nehmen. Hätte er eine unserer Mägde beleidigt wäre er nicht so glimpflich davon gekommen. Aber so nahm alles ein ruhiges Ende.

Am nächsten Morgen brachen wir unsere Zelte ab und machten uns auf den Weg nach Valariot, denn dort schiffen wir uns mit den Schattenstürmern ein, um gen Mythodea zu segeln. Erneut die Geheimnisse des Landes zu suchen oder für Gold dabei zu helfen.

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Thraxas

Evennia’s Erlebnisse auf dem „Großen Hohenloher Manöver“

Ein merkwürdiges Völkchen sind sie schon, die Rosenohren. Treffen sich mit verschiedenen anderen Einheiten, um sich im Kampf zu erproben. Feydha Evennia, ich, die Waldelfe Evennia, habe die tala, die Menschen, die Darpatbullen begleitet. Ihre Bräuche und Sitten sind mir fremd und ich habe Schwierigkeiten, mich ihnen anzupassen, möchte ich doch nicht dem badoc anheim fallen. Ich werde aber versuchen, meine Eindrücke ein wenig nähre zu schildern.

Zunächst begann alles mit der Anreise. Viele Gruppen mit vielen bunten Bannern trafen an eben dieser Stelle ein, wo sich auch die Darpatbullen eingefunden hatten. Emsiges Treiben herrschte auf dem Platze und ich hatte ein wenig Zeit, um mich zu sammeln und mich auf mein Erscheinen bei den Darpatbullen vorzubereiten.

Die Darpatbullen ihrerseits bereiteten ihre Musterung vor. Der alte Hauptmann, Torben, war bereits im Lande Mythodea verstorben und der Gefreite Thalian hatte sein Amt übernommen. Es muss bei den tala schon etwas besonderes sein, wenn man ein Hauptmann ist, jedoch konnte ich erst später herausfinden, was es damit auf sich hatte.

Thalian achtete den verstorbenen Hauptmann sehr und hielt eine kleine Rede. Dort ging er auch auf den letzten Willen von Torben ein. Was es jedoch damit auf sich hat, muss ich zunächst noch herausfinden. Dieser letzte Wille besagte, dass der Fähnrich Ingalf Treublatt nun Hauptmann sein sollte. So überreichte Thalian dem neuen Hauptmann eine Schärpe und einen Krug. Ingalf nahm das Amt an und ernannte einen neuen Feldweibel, nämlich den ehemaligen Feldscher Thraxas, und bestätigte Jette als Hurenweibelin.

Dann rief der neue Hauptmann zur Musterung auf. Ich dachte zunächst, da mir dieses Wort nur unter anderen Umständen bekannt war, dass er verschiedene tala mit einem Muster versehen wollte. Als ich jedoch die Situation ein wenig näher betrachtete, erschloss sich mir der Sinn dieser Worte.

Während dieser Musterung sah ich die Gelegenheit, mich bei den Darpatbullen vorzustellen. Also ging ich dorthin, wurde jedoch zunächst sehr kühl empfangen. Die Hurenweibelin meinte sogar, dass ich an diese glitzernden, metallenen Scheiben wollte. Nach einer kurzen Zwiesprache mit dem Hauptmann und dem Feldweibel konnte ich die tala jedoch davon überzeugen, dass ich ihnen einen guten Dienst erweisen kann und wir gemeinsam eher einen Weg nach Hause finden, als wenn es jeder einzeln für sich versucht. Im Laufe des Abends versuchte ich, mit den Sitten und Bräuchen der Darpatbullen vertraut zu werden, jedoch stellte sich das als äußerst schwierig heraus. Viele Dinge verstand ich nicht sofort und auch war mir vollkommen schleierhaft, warum man zwei Becher aneinander stößt, um dann erst daraus zu trinken.

Am nächsten Morgen war zur elften Stunde eine Heerschau angesetzt. Auch ein merkwürdiger Brauch der tala. Was macht es für einen Sinn, wenn die anderen Gruppierungen bereits wissen, über welche Kampfkraft man selbst verfügt. Ebenso ein merkwürdiger Brauch, den ich weiter beobachten muss, damit ich ihn verstehe.

Ich habe dort auch andere feys gesehen, die ich jedoch gemieden habe. Sie waren noch mehr badoc, als alles, was ich bisher gesehen habe. Sie schmückten sich mit allerlei Tand auf dem Kopf und trugen bunte Kleider. Für den Wald völlig ungeeignet. Nach der Heerschau war das erste Manöver zu bestreiten. Es sollte eine offene Feldschlacht sein.

Da jedoch nach der langen Winterpause alle Einheiten stark nachgelassen hatten, war dieses Manöver eine mindere Katastrophe. Viele der tala kämpften mit Schwert und Schild, einige mit Piken. Ich versuchte, mit meiner yara, meinem Bogen, mich zu schlagen, jedoch war es gegen eine so große Menge an aufeinander prügelnden tala kaum möglich, zu manövrieren.

So gab es hinterher ein langes Gerede mit allen Hauptleuten und eine Beratung über das nächste Vorgehen. In der Zwischenzeit erfolgte ein kleineres Scharmützel zwischen den Darpatbullen und den Schattenstürmen, die wohl Verbündete der Darpatbullen sind. Warum sie aber dann gegeneinander antraten, ist mir schleierhaft.

Es wurde ein Durchbruch versucht. Also stellte sich eine Gruppe in einen Weg und die Andere versuchte, durch die feindlichen Reihen durchzubrechen.

Immer wieder wurde getauscht, einzelne tala ausgetauscht und beraten. Mir erschien es jedoch so, als sei der Hauptmann der Darpatbullen einigermaßen zufrieden damit, was er dort gesehen hatte.

Kurz darauf, als wir uns wieder im Lager einfanden, berief der Hauptmann alle Streiter der Darpatbullen im Lager zu einer Versammlung ein. Da jedoch einer fehlte, zog sich das eine Weile hin. Dieser eine, Don Pedro nämlich, wurde kurz darauf von vier anderen Darpatbullen aus der nächst gelegenen Taverne getragen. Er schien dem Vergorenen sehr zugesprochen zu haben. Jedenfalls hatte er erhebliche Probleme, sich auf den Beinen zu halten.

Gestützt von drei tala sah er sich dann auch in der Lage, den Worten des Hauptmanns Gehör zu schenken. Wir schworen einen Eid, damit sich niemand unerlaubt aus den Reihen entfernte oder aber sich an anderen Dingen unsäglich tue. Ganz genau habe ich auch das nicht verstanden, aber ich habe auch diesen Eid geschworen und denke, dass ich nun dazu gehöre. Im Laufe des Abends wurde ein weiteres Manöver anberaumt. Es gab drei Banner, die es zu erobern und zu halten galt. Auch ein merkwürdiges Manöver. Was soll man auch mit den Bannern der anderen Einheiten anfangen?

Am Nachmittag dieses Tages wurde noch ein anderes merkwürdiges Manöver einberaumt. Die tala sollten einen Hang im Wald erklimmen und eine Art Belagerung darstellen. Dieses Manöver gefiel mir nicht, so hielt ich mich heraus. Ich genoss aber die kleine Idylle des dir, des lichten Wäldchens, und erinnerte mich an mein eigenes zu Hause. Dieser dir kommt selbstverständlich niemals meiner Heimat, den sala mandra, jedoch erfüllte mich der Klang des Waldes mit einem Wohlgefühl.

Nach diesem mir unsinnigen Manöver hatten wir abends ein wenig Zeit für uns. Und so erhielten einige der tala und auch ich sanya von den Schattenstürmern zu einem gemeinsamen Beisammensein. Diese tala nannten diese Zusammenkunft „inter nos valares“, was mir ein wenig vorkam, wie bosparano.

Mir wurde klar, dass auch die Rosenohren Zusammenkünfte haben, wie auch wir feya unser salasandra miteinander teilen. Hier wurde mir wieder bewusst, wie sehr ich mich nach dem salasandra der feysala sehne. Immer mehr verspüre ich die Leere des salaza.

Am nächsten Morgen brannte uns sha auf den Leib. Die Darpatbullen sprachen davon, dass Praios es zu gut mit uns meinte. Ich habe aber nicht verstanden, was ein Praios ist und wieso er es zu gut meinte. Da es jedoch sehr warm war, wurden die Manöver bis zum Nachmittage ausgesetzt. Einige der Darpatbullen ließen sich auf eine kleine Übung mit den Aturiern ein, wo mit Spießen und Schwertern gekämpft wurde. Ich lehnte mich jedoch zurück um die Ruhe ein wenig zu genießen, die mir seit längerem nicht mehr zu Teil wurde.

Gegen Abend dann, als es etwas kühler wurde, wurde dann zum letzten Manöver gerufen. Wieder eine offene Feldschlacht. Als ich jedoch sah, wie unausgeglichen die Seiten waren, kam mir der Verdacht, dass innerhalb der verschiedenen Gruppen Neid entstanden war. Denn einige der Darpatbullen hatten den Ruf des stählernen Drachen vernommen. So auch ich. Ich fand des Nachts keine Ruhe, da mich immer wieder ein junger stählerner Drache in meinen Träumen rief. Und so ging es auch wenigen der tala.

Einige tala der anderen Gruppen schienen jedoch neidisch darauf zu sein, denn sie vernahmen den Ruf des Silbernen. So trugen einige der Gruppen den Neid auf das Schlachtfeld und versuchten, die Schattenstürmer und auch die Darpatbullen vorzuführen. Nachdem ihnen das auch zweimal gelungen ist, da beide Gruppen gegen eine Übermacht antraten, wechselten einige Streiter auf unsere Seite und so gelang uns ebenfalls ein Sieg.

Dieser Sieg wurde abends mit einem kleinen Festmahl im Lager gefeiert. Die kleine Bannerträgerin schaffte es sogar, eine menschliche Bardengruppe für ein paar fröhliche Lieder in das Lager zu holen.

Die Stimmung unter den tala war ausgelassen, ich konnte mich jedoch nicht sehr freuen. Mein salaza wurde wieder stärker ob der Freude, die die tala empfanden. So zog ich mich für einen Moment zurück, um die mir altbekannte Melodie des salasandra meiner feysala zu singen. Und für einen kurzen Moment schien es mir, als hörte ich eine leise Antwort in meinem Herzen…

Katja S.

Thraxas in Mythodea

Aus einen Brief des Feldweibels Thraxas an seinen Hauptmann Ingalf Treublatt. Diktiert von Thraxas selbst, geschrieben von einem namenlosen Schreiber in Mythodea.

…ich bin überzeugt davon, dass der Schlüssel zu unserer Heimkehr in Mythodea liegt, Herr. Dort gibt es Portale, die eine Reise über weite Strecken in wenigen Wimpernschlägen ermöglichen sollen.

Aber lasst mich meinen Bericht von vorn beginnen. Von Trutzhaven aus in Mythodea angekommen, mussten Rüstmeister Godon und ich feststellen, dass es weiter hinein nach Mythodea ging als wir befürchtet hatten. Wir vernahmen, dass sich ein weiteres Siegel, das des Südens, wohl jenseits eines Meeres befinden würde. Wir glaubten an eine weitere unselige Schaukelei auf den Wogen des Meeres. Weit gefehlt. Das Meer sei nicht zu befahren und die Siedler hätten es im ganzen letzten Jahr nicht vermocht Portale der Aeris zu reinigen. Diese Portale dienen, wie zuvor bereits erwähnt, anscheinend zum Reisen und von ihnen werde ich später mehr berichten. Die Anhänger Terras hatten die Siedler überzeugt sich unter dem Meer hindurch zu graben und tatsächlich war ihnen dieses gelungen, so dass wir ohne Verzug durch die Tunnel vorrücken konnten. Ich wurde der Nachhut zugeteilt und Godon lief im Tross als Wache mit, so dass er zwei Tage vor mir den sagenhaften Südkontinent erreichte und sich mit den valarischen Truppen dort einrichtete. Zwei ganze Wochen waren wir unter der Erde unterwegs. Nichts was mich schrecken konnte, nach meiner Zeit bei den Angbarer Sappeuren, aber viele viele Siedler waren doch sehr beklommen und froh endlich wieder das Tageslicht zu erblicken.

Nach meiner Ankunft erfuhr ich von neuen Bedrohungen. Nicht mehr nur das uns bekannte Schwarze Eis, welches für den Tod unseres Hauptmanns Torben verantwortlich war, sondern auch die Töchter der Leere, die sog. Viinshar, die mit ihrem Kreischen eine so große Furcht verbreiten können, dass selbst der Tapferste flieht, stellen sich den Siedlern entgegen. Als ob das nicht genug wäre trat nun auch noch ein weiterer Feind auf, Untote, in großer Zahl unter der Führung von Nekromanten. Wie viele Untote wir auch erschlugen, ständig beschworen die verfluchten Magier Neue. Nur durch das Ausschalten der Nekromanten, die wohl bewacht waren, konnte man die Flut überhaupt eindämmen.

Die valarischen Truppen hatten sich den Anhängern Aeris, des Elementes der Luft, angeschlossen, wie sie es bereits seit Jahren tun und so lagerten auch Godon und ich dort. Wir trafen zu unserer Überraschung auch Kontingente der Lappingrotte und des ceridischen Fähnleins an, die beide Angaben den Ruf der Drachen dieses Jahr nicht vernommen zu haben und daher ihr Glück in Mythodea zu versuchen. Die einen auf Beute und Besitz aus, die anderen, um für ihren Gott zu missionieren.

Auch Kargathianer traf ich und ebenso zwei Elfen aus Naishadar, die uns bereits bekannte Frau Greifenwind und ihre Gefährtin Fräulein Florindil, die sich, wie so oft, den valarischen Truppen angeschlossen hatten.

Ich erfuhr von der Aufgabe der Anhänger Aeris die vorerwähnte Portale zu reinigen und als ich hörte, welchen Zweck sie erfüllten, begriff ich, dass hier eine große Hoffnung auf Heimkehr liegt, war es doch sicher ein eben solches Portal, dass die Darpatbullen hierher brachte. Meine Aufgabe war nun klar, ich musste mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln bei der Reinigung dieser Portale helfen. Wie sich herausstellte war Frau Greifenwind die eifrigste und erfolgreichste Streiterin für diese Sache und so machte ich es mir zur Aufgabe sie zu schützen und ihr meinen Schwertarm zu leihen, denn nur durch göttliches Wirken und den Einsatz eines starken Waffenarms konnte es gelingen die Portale zu reinigen. Zwar waren die Magier der Ansicht, dass Magie der Schlüssel zum Erfolg sein und auch Frau Greifenwind sagt, dass sie Magie wirke, ich aber Glaube, dass sie eher als Klerikerin anzusehen ist. Auch wenn sie nicht den richtigen Namen der Göttin kennt und verwendet, habe ich doch vielmehr das Wirken der Hesinde gesehen und gespürt als das irgendwelcher Magie. Ich glaube nicht, dass Magie das vollbringen kann, was vollbracht wurde. Es gelang uns tatsächlich ein Portal vollständig wiederherzustellen und ein weiteres zu reinigen, allerdings sind noch einige weitere Portale zu reinigen und wiederherzustellen.

Das Reinigen der Portale wurde immer wieder durch Truppen des Schwarzen Eises und durch die Töchter der Leere behindert. Während man das schwarze Eis im offenen Kampf besiegen kann, auch wenn diese Kämpfe denen gegen die Orks und die Nordleute in nichts nachstehen, kann man die Töchter der Leere kaum bezwingen. Nur gesegnete Waffen mögen sie zu vertreiben oder zu verwunden. In Schach halten kann man sie aber anscheinend durch ein Lied dessen Text ich hier getreulich wiedergeben will.

Roter Mond

Roter Mond – überm Silbersee

Feuersglut – wärmt den kalten Tee

Kiefernwald – in der Nacht

Und noch ist der neue Tag nicht erwacht

Kiefernwald – in der Nacht

Und noch ist der neue Tag nicht erwacht

Die Naldar, ein Volk Mythodeas, das sich dem Dienst an Aeris voll und ganz verschrieben hat, sind mit diesem Lied sogar in der Lage die Viinshar zurückzutreiben. Wir anderen konnten uns so nur vor deren Berührung schützen.

Auch nachdem die Truppen des Feindes an den Portalen geschlagen waren kostet es immer noch viel Kraft und Anstrengung die Portale vom Fluch der Antielemente zu befreien. Frau Greifenwind bemühte sich unermüdlich um diese Reinigungen und war uns allen ein großartiges Beispiel und ein Ansporn es ihr gleichzutun. Meine Entscheidung mich in der Nähe von Frau Greifenwind aufzuhalten machte es mir möglich selbst einen erheblichen Beitrag zur Reinigung der Portale zu leisten.

Nachdem wir endlich das erste Portal vollständig gereinigt und wiederhergestellt hatten, trat Aeris, die ich als Sendbotin eines der Götter Mythodeas bezeichnen würde - die hier Elemente heißen - zu uns und lobte uns in hohen Tönen. Sie sprach sogar davon, dass unsere Taten für die Nachwelt in Büchern aufgeschrieben werden sollten. Ich war beeindruckt und wusste nun vollends um die Wichtigkeit dieser Aufgabe.

Wie bereits erwähnt vermute ich, dass diese Tore der Weg zurück in die Heimat sind, allerdings glaube ich auch, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Portale dafür genutzt werden können. Meines Erachtens sollten wir immer wieder zumindest kleine Abteilungen nach Mythodea entsenden, um die Reinigung voranzutreiben und die Fortschritte zu überwachen.

Allerdings gibt es vielleicht noch eine andere Möglichkeit der Heimkehr. In meinen Besitz gelangt ist ein „Südweiser“, der nach Aussagen einer, über alle Zweifel erhabenen Quelle, immer nach Rommilys weist. Weiterhin wurde mir die Vermutung bestätigt, das wir uns nach wie vor auf Dere befinden müssten, jedoch wohl auf einem anderen Kontinent als Aventurien, ich vermute hier mal im Riesland. Wenn wir also dem „Südweiser“ folgten könnten wir, so der Weg es zulässt, ebenfalls in die Heimat gelangen. Über die Länge des Weges und dessen Schwierigkeiten ist allerdings nichts bekannt, so dass es gut sein kann, dass die Reinigung der Portale schneller geht und weniger Gefahren birgt als der Weg über Land.

Godon und ich werden nun den Rückweg antreten, um rechtzeitig für den Kampf um die Drachenlande bei euch zu sein. Diesen Brief schicke ich voraus, um sicher zugehen, dass euch die Informationen erreichen. Einen weiteren Brief gleicher Art habe ich Frau Greifenwind anvertraut, die mit den valarischen Truppen reist und dafür sorgen wird, dass der Brief euch bei eurem nächsten Zusammentreffen mit valarischen Kontingenten erreichen wird.

Möge Phex uns Glück schenken, Hesinde die Weisheit, die Informationen zum Besten zu nutzen und der Herre Praios uns mit seinem Licht den Weg weisen.

Gez. Thraxas von Angbar, Feldweibel der Darpatbullen

Jörg S.

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