eine aventurische Söldnereinheit
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Übersicht
I - Reise nach Mythodea
II - Thraxas' Erlebnisse in Londrien
III - Reise in die Drachenlande
IV - Thraxas im Manöver
V - Evennia’s Erlebnisse auf dem „Großen Hohenloher Manöver“
VI - Thraxas in Mythodea
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Übersicht

Reise nach Mythodea

niedergeschrieben von Jette vom Berge, Gefreite der Darpatbullen,
im Götterlauf 34 nach der Inthronisierung des Kaisers Hal

Mitte des Götterlaufes 33 Hal, ich hatte mich vor kurzem den Darpatbullen angeschlossen, erreichte uns der Aufruf der zwölfgöttlichen Kirchen, dass diese abenteuerlustige und kampferfahrene Aventurier suchen, die bereit waren sich auf eine längere Expeditionsreise zu begeben.

Den Sold vor Augen, machten wir uns auf den Weg nach Gareth um uns ins Soldbuch des Greifenbanners einzutragen. Nach dem Neuaufbau der Darpatbullen waren wir zahlenmäßig nicht so groß. Wir reisten unter dem Hauptmann Torben Ehrenfeld und dem Weibel Hagen von der Steinfurt an der Spitze. Zu uns gehörten außerdem: Gefreiter Adrianus Horatio Koopstein, Gefreiter Thalian Baerensen, Gefreiter Answin Kornbinder, Gefreiter Paolo \\\"Paula\\\" Alricio, Gefreiter Yantur Westphal, ein etwas verschlossener Kundschafter, Heilerin Amuri Ambareth und ich. Aufgrund einer schweren Verletzung konnte die Heilerin Arienna Galdifei die Reise ins ferne Mythodea nicht antreten und verblieb auf Aventurien.

Nach Monden der Vorbereitung, begannen wir in Perricum mit dem Greifenbanner, unter dem Kommando des Inquisitors Praiodan von Hohenstein, die Reise ins Ungewisse.

Das Greifenbanner war ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Inquisitoren, Bannstrahler die uns anführten, reisten mit einem Korgeweihten, einem Golgariten, zwei Rondrageweihten, Heilern, Waldläufern, Magiern und uns Söldnern Seite an Seite.

Unser Ziel war uns bekannt - Mythodea. Doch hatten wir keine Ahnung, was uns dort erwarten würde oder wo es überhaupt derographisch liegen sollte.

Auf dem fremden Lande angekommen, schlugen wir unsere Zelte bei unseren Verbündeten im Lager der Allianz auf. Nie zuvor hatte ich diese zwar gesehen, doch schienen die Praiosgeweihten mit Ihnen ein Abkommen geschlossen zu haben. Das Lager fasste bestimmt um die 300 tapfere Recken. Meist aus Ländern, von denen ich noch nie etwas gehört hatte.

Nach dem Lageraufbau, geschah außer ein paar Begrüßungen nicht viel. Versuchten wir doch erst mal uns in den unbekannten Landen zurechtzufinden. Mal abgesehen von den seltsamen Vorkommnissen am Sockel einer großen Pyramide nahe der Stadt, von denen mir Amuri berichtete. Irgendwelche Elementare hielten Ansprachen und flogen wild durch die Luft, soll alles sehr verwirrend gewesen sein.

Nach dem Abendmahl und einem Umtrunk, begaben wir uns zur wohlverdienten Nachtruhe. Es kam uns schon komisch vor, dass unser Kundschafter nur noch sporadisch bei uns war. Er schien wohl Freundschaft mir dem Korgeweihten geschlossen zu haben.

In der Nacht hatte ein Oberelementar eine Fahne des Luftlagers vor die Tore des Allianzlagers gestellt. Diese wurde wohl zurückgegeben. Mir ist bis heute schleierhaft, was dieses zu bedeuten hatte.

Am nächsten Morgen, nach der Exerzierübung, begaben sich einige von uns in die Stadt der Händler und begutachteten die feil gebotenen Waren. Alles gute Schmiedekunst, doch reichte meine Geldkatze nicht aus, diese zu erwerben. Thalian Baerensen und Paolo Alricio hielten währenddessen Wache vor dem großen Tor.

Wieder im Allianzlager angekommen, hörten wir das Gerücht, dass eine Truppe gegen die Orks gezogen sei. Umgehend warfen wir uns in unsere Rüstungen. Die Waffen in der Hand folgten wir dem Heer, welches das Orklager vernichten wollte. Wie jeder Heerwurm, war dieser auch sehr langsam, weshalb wir ihn nach einiger Zeit einholten. Vom Allianzlager zogen mit uns nur die Schattenstürmer aus Valariot. Obwohl uns noch die Worte des Befehlshabers des Greifenbanners im Gedächtnis waren \\\"ohne Befehl wird nichts und niemand angegriffen\\\", trieb uns der unbändige Hass gegen die Orks an.

An dem Orklager begann eine Belagerung. Das Tor hielt dieser jedoch nur bedingt stand. So dauerte es nicht lange und wir stürmten die Orkfeste. Unsere Formation war nicht mehr haltbar, so war ich hocherfreut nach dem Kampf alle lebend wieder zu erblicken.

Euphorisch vom Sieg getragen machten wir uns auf den Rückweg, um unsere Wunden zu lecken.

Im Teil des Lagers angekommen, in dem das Greifenbanner sich niedergelassen hatte, bekamen wir wenig später Besuch von unserem Befehlshaber Praiodan, der uns unmissverständlich mitteilte, dass wir keine eigenen Aktionen mehr durchführen sollten, sonst bekämen wir es mit ihm und seinen Bannstrahlern zu tun. Als wir später von einer Exerzierübung zurückkehrten, wurde klar, dass er seine Drohung nicht mehr war machen konnte, es wurde uns nämlich berichtet, dass der Inquisitor Praiodan von Hohenstein von einem Dämon niedergestreckt wurde. Unser neuer Anführer war der Rondrageweihte Aras Horatio.

Ebenfalls wurde uns von dem Unmut der Maschinistengilde berichtet. Es ereignete sich wohl ein bizarrer Zwischenfall. Der Panzerwagen der Maschinistengilde wurde in der Mitte des Lagers, trotz des Widerstandes von Mitgliedern der Allianz, von unbesiegbaren und unaufhaltsamen Elementaren mit Erdbeben, Feuerstößen und ähnlichem zerstört.

Die Anzeichen verdichteten sich, dass die Allianz zu einem Gegenschlag gegen die Elementarlager ausholen würde. Doch schien unsere Befehlshaber eine Drohung der Elemente zurückzuhalten, welche mit der Auslöschung des Allianzlagers enden sollte, falls die Elementlager angegriffen werden sollten. Alles sehr verwirrend.

Am späten Nachmittag wurden unsere Vorahnungen zur Gewissheit. Unser Kundschafter spielte ein böses Spiel mit uns. Er erfand Lügengeschichten, die beinhalteten, dass wir das Vorhaben planten, die Befehlsgewalt im Greifenbanner an uns zu reißen. Welches nicht der Wahrheit entsprach. Auf Befehl unseres Hauptmanns, machten Thalian und ich uns unbewaffnet auf den Weg um den Kundschafter festzunehmen, damit wir ihn vor ein internes Gericht stellen konnten. Der Rondrageweihte, der Korgeweihte und die Bannstrahler hielten uns mit Waffengewalt davon ab. Dieses Vorgehen ließ mich an meiner Götterfürchtigkeit zweifeln. Seit wann erheben die Diener der Herrin Rondra das Schwert gegen Unbewaffnete? Er schien sie wohl von seinen Lügen überzeugt zu haben. Unverrichteter Dinge zogen wir ab.

Nach einiger Zeit, wir saßen gerade beim Abendmahl, stürmte der Rondrageweihte, mit den Bannstrahlern im Schlepptau, zu unseren Zelten. Im Namen der Herrin Rondra wollte er uns verhaften. In einem Vier-Augen-Gespräch konnte unser Hauptmann ihn zum Glück davon überzeugen, dass die Anschuldigungen nicht haltbar waren und er ließ uns auf freiem Fuß. Dem Kundschafter passierte nichts.

Wie kann ich jemals den Dienern der Zwölfe wieder vertrauen? Noch habe ich keine Antwort auf diese Frage erhalten.

In den frühen Morgenstunden weckten uns Schreie. Wilder Tumult, \\\"Odin\\\" Rufe und Waffenlärm drangen in unsere Schlafstätte. Noch verschlafen, überforderte mich die Situation. Weibel Hagen, der mit mir und Amuri Ambareth ein Zelt teilte, reagierte schneller. Er stellte sich heldenhaft, im Schlafrock mit einer Keule bewaffnet, der Übermacht entgegen. Die anderen waren komplett im Tiefschlaf versunken. Ohne ihn gäbe es die Darpatbullen wohl nicht mehr. Durch den Zeltspalt sah ich Nordleute quer durch das Lager rennen, die versuchten unsere Zelte anzuzünden. Weibel Hagen vertrieb sie und wir begannen eilends mit dem Löschen.

Die Situation im Lager war schwer einzuschätzen, doch schien es als sei das Tor eingenommen und ein Teil der Palisade zerstört. Die Rufe der Kämpfenden ließen darauf schließen, dass sich auch Söldner am Kampf beteiligten. Auf welcher Seite diese standen, war mir jedoch nicht ersichtlich. Der Kampf wogte hin und her. Mal sah es so aus, als würden wir verlieren, andererseits, als hätten wir die Nordleute zurückgedrängt. Erst nach einiger Zeit hörte der Kampflärm auf. Der Angriff war zurückgeschlagen. Es hatte auf beiden Seiten viele Verwundete und Tote gegeben.

Hass erfüllt sehnten wir uns nach Vergeltung. Wir brachen unsere Kriegskasse an und nahmen die Roten Greifen und alleinreisende Abenteurer unter Sold. Noch am gleichen morgen zogen wir mit einigen anderen Gruppen der Allianz vor das Lager der Nordmänner, um Stärke zu demonstrieren. Nach Gesprächen unserer Anführer mit den Nordländern zogen wir erst mal ohne Kampfhandlung wieder zurück.

Gegen Mittag war eine Heerschau geplant. Doch erreichten uns Nachrichten, dass die Nordmänner einige Friedländer gefangengenommen hätten. Die Obersten der Allianz zögerten erneut, so dass wir mit den Aturianern und den Roten Greifen einen Kämpferbund ins Leben riefen. Ohne Umwege marschierten wir ab, um die Herausgabe der Gefangenen zu erwirken. Ob dieses nun auch erreicht wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedoch war unser Gemüt, aufgrund des nächtlichen Angriffs, noch so aufgebracht, dass wir eine Attacke gegen das Lager der Nordleute führten. Seite an Seite mit den Roten Greifen, den Aturianern, den Schattenstürmern und den Friedländern begannen wir den Sturm. Auf dem Wehrgang der Palisade gossen Nordländer kochendes Wasser auf die Angreifer. Phex zum Dank wurden wir nicht getroffen. Währenddessen nahmen die friedländischen Kanonen die Palisade unter Beschuss. Zu unser aller Überraschung hielten die Palisaden dem Angriff stand. Plötzlich tauchten immer mehr Truppen hinter der letzen Schlachtreihe auf. Erst freute ich mich über Verstärkung, bis ich realisierte, dass sich die Lager der Elemente gegen uns verbündet hatten und uns in den Rücken fielen. Gegen eine solche Übermacht konnten wir nichts ausrichten und die Truppen der Allianz wurden nach und nach aufgerieben. Uns blieb nur die Flucht.

Vor dem Lager der Allianz herrschte ein großes Durcheinander. Wir versuchten so gut es uns möglich war die Angreifer zu stoppen. Nach und nach trafen immer mehr Verwundete im Lager ein. Was unterdessen vor dem Haupttor vor sich ging und weshalb die Nordleute und die Krieger der Elementarlager nicht das Lager der Allianz stürmten, konnte ich nicht verstehen. Aber es war unser Glück, sonst wären wir wohl nicht mehr am Leben.

Nach dem sich die Situation wieder beruhigt hatte, erreichten uns mehrere Neuigkeiten. Unser Befehlshaber, der Rondrageweihte Aras Horatio, war ohne Vorwarnung abgereist und der Oberbefehlshaber der Allianz, König Heimdall Glorenjon von Minas Londria, war auf einem Schiff geflohen. Damit war die Moral der Allianz ganz gebrochen und wir spalteten uns vom Greifenbanner ab. Die Diener der Götter hatten uns im Stich gelassen. Eine Rückkehr nach Aventurien war für uns nun nicht mehr möglich. Hoffnung keimte erst wieder auf, als der König Tankreth Sianmar von Kargath zum neuen Führer des Lagers gewählt wurde. Dieser begann umgehend mit diplomatischen Verhandlungen mit den anderen Lagern, um uns das Überleben zu sichern. Frieden besser gesagt Waffenstillstand kehrte wieder ein.

Am gleichen Abend bei der Erkundung einer Höhle geschah dann noch etwas Grauenvolles, was uns erneut in den Grundfesten erschüttern ließ. Heroisch zog ein Teil unserer Einheit aus, doch zurück kamen nur Hauptmann Torben, die Gefreiten Adrianus und Yantur sowie Heilerin Amuri. Der Weibel Hagen und ich hatten einstweilen die Wache am Lagerplatz übernommen. Der Rest der Bullen starb.

In unserem Mut gebrochen und verzweifelt, gedachten wir der Toten. Am nächsten Morgen verließen wir auf dem Landweg Mythodea und begannen die Länder Mittellandes zu besuchen.

Jette vom Berge

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