eine aventurische Söldnereinheit
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Übersicht
I - Reise nach Mythodea
II - Thraxas' Erlebnisse in Londrien
III - Reise in die Drachenlande
IV - Thraxas im Manöver
V - Evennia’s Erlebnisse auf dem „Großen Hohenloher Manöver“
VI - Thraxas in Mythodea
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Übersicht

Evennia’s Erlebnisse auf dem „Großen Hohenloher Manöver“

Ein merkwürdiges Völkchen sind sie schon, die Rosenohren. Treffen sich mit verschiedenen anderen Einheiten, um sich im Kampf zu erproben. Feydha Evennia, ich, die Waldelfe Evennia, habe die tala, die Menschen, die Darpatbullen begleitet. Ihre Bräuche und Sitten sind mir fremd und ich habe Schwierigkeiten, mich ihnen anzupassen, möchte ich doch nicht dem badoc anheim fallen. Ich werde aber versuchen, meine Eindrücke ein wenig nähre zu schildern.

Zunächst begann alles mit der Anreise. Viele Gruppen mit vielen bunten Bannern trafen an eben dieser Stelle ein, wo sich auch die Darpatbullen eingefunden hatten. Emsiges Treiben herrschte auf dem Platze und ich hatte ein wenig Zeit, um mich zu sammeln und mich auf mein Erscheinen bei den Darpatbullen vorzubereiten.

Die Darpatbullen ihrerseits bereiteten ihre Musterung vor. Der alte Hauptmann, Torben, war bereits im Lande Mythodea verstorben und der Gefreite Thalian hatte sein Amt übernommen. Es muss bei den tala schon etwas besonderes sein, wenn man ein Hauptmann ist, jedoch konnte ich erst später herausfinden, was es damit auf sich hatte.

Thalian achtete den verstorbenen Hauptmann sehr und hielt eine kleine Rede. Dort ging er auch auf den letzten Willen von Torben ein. Was es jedoch damit auf sich hat, muss ich zunächst noch herausfinden. Dieser letzte Wille besagte, dass der Fähnrich Ingalf Treublatt nun Hauptmann sein sollte. So überreichte Thalian dem neuen Hauptmann eine Schärpe und einen Krug. Ingalf nahm das Amt an und ernannte einen neuen Feldweibel, nämlich den ehemaligen Feldscher Thraxas, und bestätigte Jette als Hurenweibelin.

Dann rief der neue Hauptmann zur Musterung auf. Ich dachte zunächst, da mir dieses Wort nur unter anderen Umständen bekannt war, dass er verschiedene tala mit einem Muster versehen wollte. Als ich jedoch die Situation ein wenig näher betrachtete, erschloss sich mir der Sinn dieser Worte.

Während dieser Musterung sah ich die Gelegenheit, mich bei den Darpatbullen vorzustellen. Also ging ich dorthin, wurde jedoch zunächst sehr kühl empfangen. Die Hurenweibelin meinte sogar, dass ich an diese glitzernden, metallenen Scheiben wollte. Nach einer kurzen Zwiesprache mit dem Hauptmann und dem Feldweibel konnte ich die tala jedoch davon überzeugen, dass ich ihnen einen guten Dienst erweisen kann und wir gemeinsam eher einen Weg nach Hause finden, als wenn es jeder einzeln für sich versucht. Im Laufe des Abends versuchte ich, mit den Sitten und Bräuchen der Darpatbullen vertraut zu werden, jedoch stellte sich das als äußerst schwierig heraus. Viele Dinge verstand ich nicht sofort und auch war mir vollkommen schleierhaft, warum man zwei Becher aneinander stößt, um dann erst daraus zu trinken.

Am nächsten Morgen war zur elften Stunde eine Heerschau angesetzt. Auch ein merkwürdiger Brauch der tala. Was macht es für einen Sinn, wenn die anderen Gruppierungen bereits wissen, über welche Kampfkraft man selbst verfügt. Ebenso ein merkwürdiger Brauch, den ich weiter beobachten muss, damit ich ihn verstehe.

Ich habe dort auch andere feys gesehen, die ich jedoch gemieden habe. Sie waren noch mehr badoc, als alles, was ich bisher gesehen habe. Sie schmückten sich mit allerlei Tand auf dem Kopf und trugen bunte Kleider. Für den Wald völlig ungeeignet. Nach der Heerschau war das erste Manöver zu bestreiten. Es sollte eine offene Feldschlacht sein.

Da jedoch nach der langen Winterpause alle Einheiten stark nachgelassen hatten, war dieses Manöver eine mindere Katastrophe. Viele der tala kämpften mit Schwert und Schild, einige mit Piken. Ich versuchte, mit meiner yara, meinem Bogen, mich zu schlagen, jedoch war es gegen eine so große Menge an aufeinander prügelnden tala kaum möglich, zu manövrieren.

So gab es hinterher ein langes Gerede mit allen Hauptleuten und eine Beratung über das nächste Vorgehen. In der Zwischenzeit erfolgte ein kleineres Scharmützel zwischen den Darpatbullen und den Schattenstürmen, die wohl Verbündete der Darpatbullen sind. Warum sie aber dann gegeneinander antraten, ist mir schleierhaft.

Es wurde ein Durchbruch versucht. Also stellte sich eine Gruppe in einen Weg und die Andere versuchte, durch die feindlichen Reihen durchzubrechen.

Immer wieder wurde getauscht, einzelne tala ausgetauscht und beraten. Mir erschien es jedoch so, als sei der Hauptmann der Darpatbullen einigermaßen zufrieden damit, was er dort gesehen hatte.

Kurz darauf, als wir uns wieder im Lager einfanden, berief der Hauptmann alle Streiter der Darpatbullen im Lager zu einer Versammlung ein. Da jedoch einer fehlte, zog sich das eine Weile hin. Dieser eine, Don Pedro nämlich, wurde kurz darauf von vier anderen Darpatbullen aus der nächst gelegenen Taverne getragen. Er schien dem Vergorenen sehr zugesprochen zu haben. Jedenfalls hatte er erhebliche Probleme, sich auf den Beinen zu halten.

Gestützt von drei tala sah er sich dann auch in der Lage, den Worten des Hauptmanns Gehör zu schenken. Wir schworen einen Eid, damit sich niemand unerlaubt aus den Reihen entfernte oder aber sich an anderen Dingen unsäglich tue. Ganz genau habe ich auch das nicht verstanden, aber ich habe auch diesen Eid geschworen und denke, dass ich nun dazu gehöre. Im Laufe des Abends wurde ein weiteres Manöver anberaumt. Es gab drei Banner, die es zu erobern und zu halten galt. Auch ein merkwürdiges Manöver. Was soll man auch mit den Bannern der anderen Einheiten anfangen?

Am Nachmittag dieses Tages wurde noch ein anderes merkwürdiges Manöver einberaumt. Die tala sollten einen Hang im Wald erklimmen und eine Art Belagerung darstellen. Dieses Manöver gefiel mir nicht, so hielt ich mich heraus. Ich genoss aber die kleine Idylle des dir, des lichten Wäldchens, und erinnerte mich an mein eigenes zu Hause. Dieser dir kommt selbstverständlich niemals meiner Heimat, den sala mandra, jedoch erfüllte mich der Klang des Waldes mit einem Wohlgefühl.

Nach diesem mir unsinnigen Manöver hatten wir abends ein wenig Zeit für uns. Und so erhielten einige der tala und auch ich sanya von den Schattenstürmern zu einem gemeinsamen Beisammensein. Diese tala nannten diese Zusammenkunft „inter nos valares“, was mir ein wenig vorkam, wie bosparano.

Mir wurde klar, dass auch die Rosenohren Zusammenkünfte haben, wie auch wir feya unser salasandra miteinander teilen. Hier wurde mir wieder bewusst, wie sehr ich mich nach dem salasandra der feysala sehne. Immer mehr verspüre ich die Leere des salaza.

Am nächsten Morgen brannte uns sha auf den Leib. Die Darpatbullen sprachen davon, dass Praios es zu gut mit uns meinte. Ich habe aber nicht verstanden, was ein Praios ist und wieso er es zu gut meinte. Da es jedoch sehr warm war, wurden die Manöver bis zum Nachmittage ausgesetzt. Einige der Darpatbullen ließen sich auf eine kleine Übung mit den Aturiern ein, wo mit Spießen und Schwertern gekämpft wurde. Ich lehnte mich jedoch zurück um die Ruhe ein wenig zu genießen, die mir seit längerem nicht mehr zu Teil wurde.

Gegen Abend dann, als es etwas kühler wurde, wurde dann zum letzten Manöver gerufen. Wieder eine offene Feldschlacht. Als ich jedoch sah, wie unausgeglichen die Seiten waren, kam mir der Verdacht, dass innerhalb der verschiedenen Gruppen Neid entstanden war. Denn einige der Darpatbullen hatten den Ruf des stählernen Drachen vernommen. So auch ich. Ich fand des Nachts keine Ruhe, da mich immer wieder ein junger stählerner Drache in meinen Träumen rief. Und so ging es auch wenigen der tala.

Einige tala der anderen Gruppen schienen jedoch neidisch darauf zu sein, denn sie vernahmen den Ruf des Silbernen. So trugen einige der Gruppen den Neid auf das Schlachtfeld und versuchten, die Schattenstürmer und auch die Darpatbullen vorzuführen. Nachdem ihnen das auch zweimal gelungen ist, da beide Gruppen gegen eine Übermacht antraten, wechselten einige Streiter auf unsere Seite und so gelang uns ebenfalls ein Sieg.

Dieser Sieg wurde abends mit einem kleinen Festmahl im Lager gefeiert. Die kleine Bannerträgerin schaffte es sogar, eine menschliche Bardengruppe für ein paar fröhliche Lieder in das Lager zu holen.

Die Stimmung unter den tala war ausgelassen, ich konnte mich jedoch nicht sehr freuen. Mein salaza wurde wieder stärker ob der Freude, die die tala empfanden. So zog ich mich für einen Moment zurück, um die mir altbekannte Melodie des salasandra meiner feysala zu singen. Und für einen kurzen Moment schien es mir, als hörte ich eine leise Antwort in meinem Herzen…

Katja S.

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