eine aventurische Söldnereinheit
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I - Schlachtgesang
II - Feltgesetz für die Fürstlich Darpatischen Landmiliz
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Feltgesetz für die Fürstlich Darpatischen Landmiliz
erweitert und vollendet von Wohlgeboren Isegrim von Ochsenfurt, Hauptmann

Vorgesage

1. Eyn jede sol so thun, dasz man seyn Thun zu eynem algemenen Gesetz machen kan, so sacht dasz Gesetz. Eyn jede sol vor dem Richter gliche seyn, ob Weyb oder Kerl, ob seyn Mutter eyn Mensch oder anders. Al Wesen hat eyn Recht aufe Gerechtigkeyt.

2. Wen eyner eyn Ork izt, so solst du ihn tot haun.

I. Vom Lagerleben und vom Trosz

I.1 Läszliche Taten und Schandttaten

Iszt einer ein Koch unt tut seyn Arbeit schlecht,so dasz die Speisze voller Salz unt iszt widerlich, so soll er vor aller Welt mit einem Kübel seyner Speisze gefüttert werden unt alles essen unt dabei verkünden, dasz es ihm ein Wolgesmak sey. So er dies nicht tut, so soll er wiederum mit eiynem Kübel seyner Speisze gefüttert werden, bis er kunt tut, dasz es ihm smacke.

Iszt eyner ein Schank Wirt unt schanket er Bier dasz keyn Bier iszt sondern eyn wasserige Plorre, so sollst du ihn im nahsten Weiher tauchen bis dasz er Waszer getrunken hat wie seyne Gaeste es gethan. Iszt aber das Bier gemacht von der Hanse oder von der Cronen Brauerey, so sollst du ihm eyn Bierhorn in den Arse stecken, auf dasz das Bier ihn so schmerze wie seym Gaste.

Gaht eyner zur Hur unt laszet sie ihr Arbeyt thun unt zahlet er nit seyn Hureheller, so sollst du ihn mit eyn Kette von roten Apfeln umb den Hals durche dasz Lager lasse laufen, auff dasz eyn jeder sehe, dasz er gaht zu den Hure, aber zahlet sie nit für ihr swer Tagwerk.

Gaht eyner zum Barbier unt laszet ihn seyn Arebeyt thun unt zahlet er nit seyn Lohn, so sollst du ihn schere an Kopf unt Kinn unte Leyb, auff dsz eyn jeder sehe dasz er gaht zu den Barbier, aber zahlet ihn nit fuer seyn swer Tagwerk.

Gaht eyner zum Koch unte atzet unte zahlet er nit, so solle er dem Koche zu Dinste seyn zur folgende Malzit.Iszt eyner trunken unte bölket er uf die Tische, so sol er die ganze Schenke putzen, wan er wider bey Synnen izt.

Izt eyner eyn Faul Gesell unte thut seyne Arebeyt nit, so sollest du ihm mit eyn alt Besen den wech zum Thore fegen lasse, mit ein Kette von faul Opst umb den Hals.

Iszt eyner eyn Lust Molch unte tatschet er Weiber ahn oder Mannen, so sollst du ihm binden Glöcklin an den Stab unte du sollst ihn nackend durch dasz Lager treyben mit eyn Lederpeitsch.

Iszt eyner eyn Dummbatz unte vesteht er nit was der Hauptman ihn befielt, so sollst du ihn nit tadeln, weyl er nit dafür kan. Wann eyner saget, dasz er eynen Orken hatt zum Freunt und er mag Orken gern wie er Menschen gern hatt, so sollst du ihn gruen malen wie eyn Orken unnt ihn nackend durche das Lager lauffen lassen, auff dasz ein jeder sehe, dasz er eyn Orkenfreund iszt.

Wer zwietracht sät durch ein Übermaß an würfelspiel und Geldspiel, trage einen tag die würfelkette, darob ein jeder seine verfehlung sehe und ihn tadeln kann.

Wer am feuer oder auf der latrine oder auf dem dienste mären erzählt vom schlimmen feind oder vom schelmenstreich des hauptmannes wie eine elster schimbfen mag, der soll tragen einen tag die schantmask, auf dasz ein jeder sehe, dasz er wie ein schpatz vom dache schreit und ihn ob seiner fefhl tadeln kann.

Von den Göttern

Wenn Eyner also den Göttern lästert und ihnen Schimpff antut, so mag man die Selbigen im Gebete fragen, ob sie wollen Vergeltung für den Schimpff, Denn wenn einer der Hohen den Schimpff vernommen, so mag er dies auch selbigst kunt tun und Vergeltung thun und den Thäter mit einem Feuer niederstrecken. So dies nicht geschieht, hat der Götter Rat wohl gesprochen unt der Delinquent iszt frey zu geben.

Keinesfalls übergebe man den Delinquenten aber den Dienern der Götter, seyen es Diener der Peraine oder Odin oder gar Praioten, Ceriden oder Kriszten. Denn es waren ja nicht die Diener, die geschimpfft wurden. (Siehe auch 1.3)

Von der Wache

So eyn Mann des Banners auff Wache stehen solle unt er trinket dabey Branntweyn, so soll er zen Streiche auff seyne Hinterbacken bekommen von einem Gefreyyten, wenn er Kriegsmann ist und vom Weybel, wenn er Gefreyter iszt. Iszt es aber der Weybel oder gar der Hauptmann, der solcherarts trunken auf der Wache stet, so soll ihm der geringste der Kriegsmannen der Hiebe zwanzig geben, denn keyn Zucht iszt im Körper, wenn sie nicht im Kopfe iszt.

Iszt er aber trunken und eyn Combattant nutzet dies unt macht einen Darpat Bullen tot im Lager, so soll der Trunkenbolt gericht werde, als sey er der Totslager. Der Combattant aber soll nicht gericht werde, wen er sich ergibt, sondern als Kriegs Gefangener behandelt werden, denn er that ehrvoll.

1.2 Übeltaten

Wann eyner eyn Dapart Bulle iszt, sey er vom Banner oder vom Trosz, unt stiehlt er von eym Dapart Bullen, sey er vom Banner oder vom Trosz, so soll er dreyfach wieder geben, wasz er gestohlen hatt. Wann er aber nit kan dreyfach wieder geben, was er gestohlen hat, so sollst du ihm zehn Streiche auff seyne Hinterbacken geben. Saget e aber er kann nit dreifach wieder geben, wasz er gestohlen hat, weil er lieber will Streiche haben denn wieder geben, wasz er gestohlen, so sollst du ihn stellen vor einen Haufen von Orken mit eyner eysernen Kette umb den Hals.

1.3 Untaten

Vom Verrat Wer eynen Mann oder eyne Frau aus dem Banner oder dem Trosz einem Pfaffen oder einer Götterdienerin übergibt, seyen es Diener der Peraine oder des Odin oder gar Praioten, Ceriden oder Kriszten, die ihn richten wollen nach ihrem Recht, der iszt eyn schäntlich Verräter an Banner unt Trosz und izt des Tods. Denn das Banner iszt sein Fleisch, unt der Trosz seyn Blut, unt niemand darff um des Willens eines Pfaffens vor eyn Gericht gebracht werden, dasz nicht das Gericht des Banners unt des Troszes iszt. Unt darumb soll ihm heiszes Bley in den Munt gefüllet werden, auff dasz er niemals mehr eynem Pfaffen das Wort redet. Dem Pfaff aber iszt eyn scharffer Verweis zu erteylen, dasz er kein Gericht halten darff über eynen Bullen vom Darpat, sey er des Banners oder des Trosz.

Wer eynem Fremtling verrät, wo dasz Banner Krieg führen will und wie, und wer einem Fremtling verrät, wer das Banner angeworben hatt, wenn dasz eyne geheyme Sach iszt und niemand es wiszen darf, und wer eynem Fremtling verrät, dasz untter den Darpat Bullen, sey es vom Banner oder vom Trosz, eyner iszt, der gesuchet wird von eynem fremden Gericht unt wie man seyner habhaft werden kann, der iszt eyn schäntlich Verräter an Banner unt Trosz und izt des Tods. Unt darumb soll ihm heiszes Bley in den Munt gefüllet werden, auff dasz er niemals mehr eynem Fremtling das Wort redet. Iszt es aber eyn Weibel oder eyn Gefreiter des Banners, so kann der Hauptmann ihnen die Strafe erlassen unt ihnen gestatten, sich selbst durch ihre Waffe zu richten.

Iszt es aber der Mechanicus unt erlaszet ihm der Hauptmann seyne Straffe, so darf er um Hülfe bitten, wenn er sich selber richten will. Denn er kann ja seyne Waffe nicht bediene, wenn er das ziel selber izt.

Dem Fremdling aber sey ein scharff Veweisz zu erteilen, wenn er ein solches nicht durch eignen Willen gehört. Wenn er aber ein geheym Dienstler eines Combattanten, so iszt er als socher ab zu urtheylen.

Von der ehrlosen Slagerey Wer, ohn dasz er ein combattant iszt oder eyn Ehrenhändel zu tun hat, eyn Dapart Bullen, sey er von Banner oder Trosz, mit Tücke slaget so dasz er niederliegt unt tot iszt, der werde auch geslagen, so dasz er tot iszt. Iszt ener eyn Heyler unt heylt er mit falsch Kraut, auff dasz eyn Dapart Bulle nit mer kan kampffen für seyn Sold, so sollst du den Heyler seyn Finger mit dem Eysen brechen, auff das er nit mehr kan geben falsch Kraut.

Wen eyner ein Gefangenen hat unt solle ihn verhören unt quählt ihn dafür gar sehr, so soll er keyn Bildermaler das Quählen malen lassen um seyn Kameraden dasz Bildnis zu zeigen. Denn nur eyn schelmischer Dummpatz laszet sich zeichnen bey grausigen Thaten.

II. Von der Schlacht

Iszt eyner vom Banner unt hat er seynen Sold unt sol er kampffen unt thut es nit, so soll man ihn am Halse aufhangen bis dasz der Tot eintritt oder er saget, dasz er doch kampffen will.

Iszt eyner ein Schneyder unt schneidre er so schlecht, dasz ein Darpat Bullen in der Schlacht die Kleider vom Leyb fallen, so soll man ihn in eyn Sack einnähen mit seyn Nadeln und Messern unt ihn einen Berg herunter werfen auff dasz er auseinanderfalle wie seyn Werk. Denn es iszt eyn schimpflich Kampff, wenn deyn Hosen an deyn Knöchel schlackern.

Desgleychen gilt für die Plättner.

Iszt aber eyner ein Schwert Schmied unnt hat er gemacht für eyn Dapart Bullen ein Schwert aus falsch Eysen, so dasz es auseinanderfallet, so gebe ihm seyn faul Schwert in die Hant und stelle ihn nackent vor eyn Lager von Orken, so du eyns findst. Wann du aber keyns findst, so soll er seyn faul Schwert in den Munt gesteckt bekommen.

Iszt eyner auff dem Schlacht Felde unt slaget er eyn Heyler oder eyn Magus der des Heylens machtig iszt so dasz er tot izt, so soll er auch geslagen werden bis dasz er tot iszt, auch wenn er sich ergebet. Denn nur eyn schentlich Mordbube slaget auf eyn Heyler.

Iszt eyner eyn Dapart Bulle unt slaget er auff dem Felde eyn Heiler bis dasz er tot iszt unt der Heyler iszt keyn Dapart Bulle, so sollst du ihm eyn scharfen Verweiß ertheylen, dasz er keyn Heyler slagen soll.

Magister Aslair

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